Waldarbeit im hohen Alter

Senioren arbeiten gern im Wald. Oft ihr ganzes Leben lang. Weil sie oft und gern im Wald arbeiten erleiden sie dort auch Unfälle; Viele, viele schwere, auch tödliche.Dürfen wir ihnen deshalb die Waldarbeit verbieten?
Nein, das geht gar nicht.
Schließlich ist „Arbeit eine Quelle der Vitalität bis ins hohe Alter“. Und: „Ich bin fast 80 und Holz ist mein Hobby“. Ein weiteres Er-gebnis der Umfrage „55plus“, die die landwirtschaftliche Berufs-genossenschaft in Bayern durchführte, um Antwort zu bekom-men auf die Frage: Warum ältere Menschen in der Land- und Forstwirtschaft so ger-ne und so lange arbeiten. Mit „Holz ist mein Hobby“ ist übrigens nicht Schnitzen gemeint, sondern Bäume fällen/umschneiden und (zu Brennholz) aufzuarbeiten.

Wie sieht die Lösung aus?

Senioren lernen gerne dazu: Schulungen zur sicheren Waldar-beit, gemeinsame Waldbegänge, Technikvorführungen zur Holz-ernte und Brennholzbereitung müssen fixe Angebote der forstli-chen Zusammenschlüsse (Waldbauernvereinigungen, Forstbe-triebsgemeinschaften) sein. Deren Dienstleistungspalette und Beratung der Ämter müssen die große Zielgruppe „Senioren im Wald“ stets im Fokus haben. Forstprofis, Technikanbieter und die landwirtschaftliche Berufs-genossenschaft haben attraktive Angebote für Senioren: Für si-cheres, bequemes, die Vitalität förderndes Arbeiten im Wald. Damit die Alten am Abend zufrieden mit ihrer Arbeit und (so) ge-sund (wie’s geht) wieder zu Hause sind.
 
Aussage der Schwiegertochter, die ihren Schwiegervater tot in seinem Wald fand und deshalb als Zeuge vernommen wurde:

„Der Opa geht eigentlich jeden Tag in seinen Wald, um Bäume zu fällen. Das war sein Leben. Das hat ihm einfach Spaß ge-macht, draußen im Wald zu arbeiten. Meistens ist er alleine raus, um seine Kieferbäume zu fällen und dann das Brennholz zu verkaufen. Meiner Meinung nach war er noch sehr fit. Vor einem Jahr war er mal wegen der Hüfte im Krankenhaus, da hat er ab und zu noch Beschwerden gehabt, aber ansonsten ging es ihm gut.
Wie gesagt, der Opa geht meistens alleine in den Wald, aber er trägt immer seine Schnittschutzhose und einen Helm. Er hat den Helm vielleicht nicht immer auf, aber er hat ihn immer da-bei. Er ist sehr erfahren und vorsichtig.“

Für viele Alte ist das Arbeiten im Wald Lebensinhalt: Leider ver-unglücken sie dabei auch. In diesem Fall tödlich.

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Der Arbeitsplatz „Wald“ ist für Senioren Quelle der Vitalität. Brennholzmachen bedingt. Bäume fällen bedeutet: Risiken eingehen und richtig einschät-zen können.

Text und Foto: SVLFG – Fritz Allinger

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