Schwere und tödliche Waldunfälle nehmen zu

In Bayern nehmen in diesem Jahr die Waldunfälle weiter zu.
 
Faktoren für den Anstieg sind:  
 
– Das trockene Wetter, bis vor kurzem verbunden mit Frostnächten, was Waldarbeiten auch auf schwierigeren Standorten zulässt – dies birgt auch ein höheres Risiko.
 
– Der immense Schadholz-Anfall durch Käfer, Sturm (zuletzt „Sabine“), Schneebruch, dürres Holz, wurzelfaule Bäume – dies erzeugt zum Teil neue, zusätzliche Risiken.
 
– Mangelhafte Baumansprache und oft fehlende Baumumgebungsbeurteilung – die bringen den Waldbesitzer bei Fällarbeiten rasch in Lebensgefahr.
 
– Falscher Einsatz der technischen Ausrüstung, Sicherheitsmängel an dieser und enormer Mangel an Wissen bezüglich sicherer Fälltechniken.
 
– Viel „fachfremdes“ Personal auf den Forstflächen – angefangen vom Kurzarbeiter aus dem Industriebetrieb bis hin zum Landwirt ohne Forstausbildung. Der „vielbesungene“ Motorsägenlehrgang ist lediglich eine Hinführung auf den sicheren Einsatz dieses Werkzeuges. Forstfachliche Praxis lernt der Waldbesitzer – ausschließlich – an forstlichen Schulen und Akademien durch Ausbilder mit Praxiswissen und Ausbilderqualifikation „Forst“.  
 
– Katastrophale Holzpreise, die den Waldbesitzer zum Selbermachen („Das Geld spar ich mir.“) verführen. Anstatt sichere Technik einzusetzen. So bringt er sich und die seinen in Lebensgefahr – und das ohne jede Gewinnaussicht.
 
Diese sechs Faktoren verknüpft mit der Waldbesitzstruktur in Bayern und der (mangelhaften) Qualifikation der Personen, die diese Wälder bewirtschaften sollen, treiben den Trend zu noch mehr Unfällen nach oben.
 
Weil das Klima und die Klimafolgeschäden sich im Wald am stärksten auswirken, müssen langfristige Waldschutzziele konsequent umgesetzt werden. Weil zum Wald auch sein Besitzer gehört, sind in diese Waldschutzüberlegungen ausdrücklich und mit ganz vorne der Schutz dieser Personen einzuplanen.
 
Kurz- und mittelfristige Maßnahmen können nur der sprichwörtliche „Tropfen auf den heißen Stein“ sein. Im Wald könnten dies auch Blutstropfen auf die dürre Streu sein …
 
 
Text: SVLFG – Fritz Allinger Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Skip to content