Seilwindenunterstützte Holzernteverfahren sind mittlerweile aus der modernen Forstwirtschaft nicht mehr wegzudenken. Auch als privater Waldbesitzer, der selbst in seinem Wald Bäume fällen möchte, sollte man auf dieses Hilfsmittel keinesfalls verzichten! Aus Sicherheitsgründen muss bei der Holzernte jeder Baum erst vollständig zu Fall gebracht werden, bevor mit dem Fällen des nächsten Baumes begonnen werden darf. Dazu gibt es verschiedene Hilfsmittel wie z.B. Fällheber (bis max. 25 cm Stamm-Durchmesser), verschiedene Wendehaken oder Seilzüge. Da diese Methoden unter Umständen relativ kräftezehrend oder aufwendig und zudem oft von nur geringem Erfolg gekrönt sind, hat sich in der Praxis der Einsatz einer Forstseilwinde bewährt. Die Winden, die in verschiedenen Preis- und Leistungsklassen auf dem Markt erhältlich sind, ermöglichen ein sicheres, kräfteschonendes zu Fallbringen der Bäume, ohne dabei die Rückegassen zu verlassen. Eine Seilwinde bietet aber noch weitere Einsatzmöglichkeiten: Da viele Waldbestände in den letzten Jahren immer naturnäher und damit laubholzreicher werden, steigt auch die Gefahr durch Totholz
in Beständen und Baumkronen. Hinzu kommen abgestorbene Bäume und Kronenteile durch Krankheiten und Schädlinge wie z.B. Borkenkäfer oder das Eschentriebsterben. Bei der Holzernte, insbesondere beim Keilen, können sich die abgestorbenen Äste leicht aus der Krone lösen, und die mit der Fällung beschäftigten Personen z.T. erheblich verletzen. Mit der richtigen Fälltechnik und Unterstützung der Seilwinde können Bäume auch ohne kräftezehrende und gefährliche Keilarbeiten einfach, bequem und aus sicherer Entfernung umgezogen und zu Fall gebracht werden. Den richtigen Umgang mit der Seilwinde, sowie aktuelle Fälltechniken können Waldbesitzer bei den einschlägigen Weiterbildungsstätten z.B. an der Waldbauernschule Goldberg erlernen.
Text und Fotos: SVLFG – Christian Müller