Ich pfeif Dir was

Signalpfeife zum sicheren Annähern nutzen. Nur in Sägepausen sicher hörbar. Wie  die  Statistiken  der  landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft  verdeutlichen,  liegt  ein Unfallschwerpunkt  –  gerade  bei  den  schweren Waldunfällen  – immer wieder in der Missachtung des Gefahrenbereiches.  Der  Gefahrenbereich  (doppelte  Baumlänge)  beschreibt  die Entfernung um den zu fällenden Baum, in dem die Gefahr – von diesem oder von mit umfallenden Bäumen getroffen zu werden – am größten ist.
 
Im  Gefahrenbereich  hat  niemand  was  verloren,  außer  die  mit der  Fällung  beschäftigten  Personen.  Diese  sind  i.d.R.  der Motorsägenführer und ein zweiter Mann, der ihn bei der Fällung durch die Keilarbeit unterstützt.
Kommt der Baum ins Fallen, begeben sich beide möglichst weit (mindestens jedoch 6 – 9 m) auf den sicheren Rückweichplatz, den  sie  vor  der  Fällung  bestimmt  und  den  Weg  dorthin  von Stolperstellen wie z.B. herumliegenden Kronen oder Astmaterial freigeräumt haben.  
 
So viel zur Theorie…

In  der  Praxis  sieht´s  oft  anders  aus  –  es  passieren  immer wieder sehr schwere bis tödliche Unfälle im Gefahrenbereich.
 
Folgende typische Situationen, bei denen der Gefahrenbereich regelmäßig missachtet wird, enden häufig tödlich:
 
Die  Ehefrau  des  Betriebsunternehmers  will  mit  einer  Brotzeit ihren  Sohn  und  Ehemann  bei  der  Waldarbeit  überraschen,  da diese schon seit dem frühen Morgen in der Holzernte tätig sind und betritt die Hiebsfläche…
 
Da  Alleinarbeit  im Wald  verboten  ist,  geht Herr  M.  regelmäßig mit  seinem  Bruder  zur  Käferholzernte.  Der  Bruder  ist  für  das Entasten der  gefällten  Bäume  zuständig.  Aufgrund  der  großen Hitze  geht  dieser  zum  Auto,  um  eine  kurze  Trinkpause  zu machen.  Herr  M.  bereitet  in  der  Zwischenzeit  den  nächsten Baum zur Fällung vor. Da er seinen Bruder nicht beim Entasten sieht,  setzt  er  den  Fällschnitt,  treibt  die    Keile  und  der  Baum
neigt sich…
 
Herr  B.  ist  72  Jahre  alt  und  die  Waldarbeit  ist  seine  große Leidenschaft.  Deshalb  begleitet  er  seinen  Sohn  regelmäßig  in den Wald, um ihm mit dem Räumen der Hiebsfläche zu helfen. Die  letzte  Fällung  ging  beinahe  schief,  Herr  B.  betrat  plötzlich den  Gefahrenbereich,  da  er  dort  seine  Motorsäge  liegen gelassen hat…
 
Wie  hätten  diese  Gefahrensituationen  verhindert  werden können: Konsequentes Absichern der Hiebsfläche Klare Absprachen bezüglich Arbeitsfelder, Arbeitsvorhaben und Gefahrenbereich. Konsequenter Achtungsruf mit „Achtung Baum fällt“ Bevor  ich  die  Hiebsfläche  von  Dritten  betreten  wird,  ist  es unbedingt erforderlich, auf sich aufmerksam zu machen.
 
Diese  Pfeife,  die  jederzeit  im  Auto  oder  auch  bei  der  Arbeit mitgeführt werden kann, soll sie dabei unterstützen.
 
 
2018 06 29 Pfeife1a
Achtung: Sie ersetzt nicht die Achtungsrufe bei der Fällung! Bei  laufender  Motorsäge  ist  sie  nicht  immer  zu  hören  –  in Sägepausen pfeifen!

 

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Am Schlüsselbund montiert immer griffbereit
 
 
Text und Fotos: Stefan Adelsberger – SVLFG

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