Hiebsorte absperren – Pflicht und Konflikt

Wenn Durchforstungs- oder Holzerntemaßnahmen anstehen, muss der Unternehmer den Hiebsort ordnungsgemäß absperren. Dabei geraten Waldbewirtschafter und Waldbesucher immer wieder aneinander.

Mit dem Besucheraufkommen (Radfahrer, Mountainbiker, Spaziergänger, Hundehalter, Pilzesucher, …) steigt das Risiko und das Konfliktpotenzial. Wo mit vielen Waldbesuchern zu rechnen ist (zum Beispiel in Stadtnähe oder rund um Kurbädern/Kureinrichtungen) sind Absperrposten das Mittel der Wahl. Die kommunizieren mittels Sprechfunk mit dem Rotten- oder Maschinenführer, um Baumfällarbeiten zu unterbrechen, wenn Besucher die Absperrungen missachten.

Sicherungsposten können und dürfen Personen nicht durch Körpereinsatz am Eindringen in gesperrte Bereiche hindern. Aber sie können – bestimmt und nicht unbedingt mehr freundlich – Anzeige wegen Besitzstandsstörung und Herbeiführens gefährlicher Situationen aufgrund grob fahrlässigem oder vorsätzlichem Verhalten androhen.

Für Anzeigen diesbezüglich ist die Polizei zuständig.
(Handy-)Fotos dienen der Beweissicherung und dokumentieren Zeitpunkt und Ort.
Um Konflikte möglichst zu vermeiden, empfiehlt es sich, rechtzeitig vor der Maßnahme Kontakt mit den zuständigen Behörden zu suchen.
–  Dann können Sperrungen ein bis zwei Wochen vorher angekündigt werden.
–  Umleitungen können ausgeschildert werden.
–  Markierte Barrieren können errichtet werden.
–  Künstliche Verhaue können erstellt werden und
–  in den Medien (Tageszeitungen, Gemeindeblättern, Kur-Zeitung) kann aber die geplante Maßnahme berichtet werden.

Was sicher nicht funktioniert: Auf die Einsicht aller Waldbesucher zu vertrauen. Sie kennen Waldarbeit und die dabei auftretenden Risiken nicht. Mit dem Warnruf „Achtung – Baum fällt“ haben ungebetene, unerlaubte Besucher die allerletzte Chance stehen zu bleiben und nicht unter den fallenden Baum zu geraten.
 
2018 02 07Hiebsorte
Absperrungen müssen von Waldbesuchern respektiert werden. Missachtung führt unmittelbar in die Lebensgefahr. An stark besuchten Wegen müssen Absperrposten stehen. Absprachen mit Kommune und Polizei im Vorfeld haben sich bewährt.
 
 
Text und Foto: Fritz Allinger – Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

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