Zu Beginn der letzten Gemeinderatssitzung stellte Herr Krautloher vom gleichnamigen Architekturbüro die Sanierungsmöglichkeiten des Naturbads vor. Im Dezember 2023 wurde das Architekturbüro beauftragt, eine Sanierungsstudie durchzuführen. Insgesamt wurden vier Varianten untersucht bzw. vorgestellt. Die erste Variante umfasst Malerarbeiten, von denen aber aufgrund des äußerst geringen Lebenszyklus sowie häufig erforderlicher Ausbesserungsanstriche abgeraten wurde. Samt unabdingbarer Unterbodenaufbereitungen würde diese Variante ca. 465.000,- € netto kosten. Die zweite Möglichkeit beinhaltet eine Auskleidung mit Kunststoffplatten. Auch hier müsste vorab eine aufwendige Unterbodensanierung stattfinden. Der Lebenszyklus wir hier auf ca. 20 Jahre geschätzt, jedoch ist bei zunehmendem Alter mit einer rauen Oberfläche zu rechnen. Die Nettogesamtkosten belaufen sich auf ca. 760.000,- €. Bei der dritten Variante wird das bestehende Becken mit Edelstahl ausgekleidet, welches von den vorgestellten Möglichkeiten am nachhaltigsten ist. Geringer Aufwand bei den Unterhaltsreinigungen sowie eine lange Lebensdauer von ca. 50 Jahren sprechen für diese Variante. Schätzungsweise liegt der Preis bei ca. 625.000,- € netto. Eine weitere Möglichkeit ist das Auskleiden mit Schwimmbadfolie, welche auf ca. 420.000 € netto geschätzt wird. Die Lebensdauer beträgt knapp 20 Jahre. Nach diesem Zyklus muss die Folie getauscht und entsorgt werden, was zusätzlich weitere 250.000,- € kostet. Undichtigkeiten könnten mit kleineren „Flickarbeiten“ zeitlich begrenzt beseitigt werden, jedoch wird mit zunehmendem Alter auch hier die Oberfläche rauer und verursacht einen erhöhten Reinigungsaufwand. Von Seiten des Architekturbüros wird, im Sinne der Nachhaltigkeit, eine Auskleidung mit Edelstahl empfohlen. Nach langer Diskussion beschloss das Gremium, dass die Edelstahlvariante weiterverfolgt werden soll. Mit dem Büro Krautloher ist nun die Ausarbeitung dieser Variante samt Bearbeitung des Förderantrags abzuklären.
Im zweiten Punkt stellte die Fa. Solea GmbH die geplante Freiflächenphotovoltaikanlage „Sondergebiet Photovoltaikanlage Reißing Nord“ mit einer Gesamtgröße von ca. 15,8 ha vor. Wie im Gemeinderat beschlossen, wird auch zukünftig jeder Antrag individuell betrachtet. Derzeit wird die betroffene Fläche noch als „Fläche für die Landwirtschaft“ dargestellt. Um die Errichtung der Freiflächen-PV-Anlage realisieren zu können, ist die Fortschreibung des Flächennutzungs- und Landschaftsplanes durch ein Deckblatt notwendig. Es wurde einstimmig beschlossen, diesem Antrag stattzugeben.
Der dritte Punkt umfasste den Aufstellungsbeschluss für das geplante Sondergebiet „Reißing Nord“. Es wurde einstimmig beschlossen, einen Bebauungs- und Grünordnungsplan aufzustellen.
Die Firma MER, eine im Gewerbepark Siebenkofen ansässige Spezialfirma im Bereich Recycling von Elektro- und Elektroaltgeräten, beantragt eine Änderung der Nutzung der bereits bestehenden Gebäude. Es ist eine Erweiterung der bestehenden Zerlegetische geplant, wodurch und ein Schornstein mit einer Filteranlage und einer Höhe von 13 Metern erforderlich wird. Die Lagerung des recycelten Elektroschrottes erfolgt weiterhin im Inneren der Hallen. Weiterhin geplant ist unter anderem auch die Erhöhung der Lagerkapazitäten für die Zwischenlagerung, die Aktualisierung der Containerstellplätze im Freien und die Aktualisierung der Beschränkung bei der Annahme und Zwischenlagerung von Abfällen. Dadurch erforderlich wird eine Genehmigung auf Erhöhung der Behandlungsmengen von gefährlichen und nicht gefährlichen Abfällen. Mit drei Gegenstimmen wurde der Antrag genehmigt. Damit sich der Gemeinderat ein Bild von der Arbeit bei MER machen kann, wurde dieser kurzerhand zu einer Betriebsbesichtigung eingeladen.
Aufgrund der Anschaffung des neuen Feuerwehrfahrzeuges HLF 20 der FFW Oberschneiding musste die Satzung über den Aufwendungs- und Kostenersatz für Einsatz und andere Leistungen gemeindlicher Feuerwehren neu erlassen werden. Die entsprechende Satzung inkl. Anlage wurde dem Gemeinderat bekanntgegeben. Nach kurzer Beratung wurde einstimmig beschlossen, die Satzung neu zu erlassen.
Um Zustimmung wurde gebeten, dass die TH Deggendorf die bestehende Büromöblierung im BITZ zum Preis von 27.500,- € übernimmt. Dies wurde einstimmig beschlossen.
Unter den Punkt Bekanntgaben gab Bürgermeister Seifert bekannt, dass sich der Pflegedienst Helmer/Careville sich in Oberschneiding niederlässt. Zur geplanten Freiflächenphotovoltaikanlage in Siebenkofen informiert Bürgermeister Seifert, dass die Abstandsflächen zu den Wohnhäusern vergrößert wurden.
Zudem wurden noch mehrere Termine bekannt gegeben: die Segnung des HLF-20 findet am 15.09.24 statt, der Tag der offenen Tür anlässlich „10 Jahre Schneidinger Mitte“ am 21.09.24. Die Einweihung des Kinderhauses Löwenzahn sowie das fünfzigjährige Jubiläum der KiTa Pusteblume wurde auf 13.10.24 terminiert.
Die öffentliche Sitzung schloss zweiter Bürgermeister Konrad Schmerbeck. Er würdigte nochmals Seiferts bisheriges Wirken und gratulierte zum Erhalt der kommunalen Verdienstmedaille in Silber.