Sitzungsbericht 2021-03-30

Kinderhaus nun doch 10-gruppig

Material- und Ausstattungskonzept festgelegt

Gemeinsam mit seinen Kollegen vom Planungsteam stellte Josef Anglhuber vom Büro Aris Architekten die geänderte Planung für das neue Kinderhaus in Oberschneiding vor. Grundsätzlich wurde sich bei der Bauweise für ein massives Kerngebäude und eine Betondachkonstruktion entschieden, da bei anderen Bauweisen keine Einsparpotentiale aufgezeigt werden konnten und Beton, gerade im Sommer bei heißen Temperaturen, energetische Vorteile hätte. Wie schon in der ursprünglichen Planung wird die Fassadenverkleidung mit Holz vorgenommen. Die zum Lüften öffenbaren Fester werden mit einem Lochblech als Fallschutz verkleidet, welches zusätzlich die Möglichkeit bietet die Haustechnik dahinter anzubringen. Für das Dach empfiehlt Anglhuber eine leichte Neigung, die zum Teil begrünt und zum Teil mit einer Photovoltaik versehen werden könnte. Die Dachbegrünung hätte den Vorteil der Wasserspeicherung, die Photovoltaik würde den benötigten Strom für die Luftwärmepumpe liefern, die das Gebäude beheizen wird. Der Innenausbau wird an den Decken mit Holzfaserdecken erfolgen, die zum einen kostengünstig sind und zum anderen eine sehr gute Akustik bieten. Die Wände werden mit Holz- und Betonelementen gestaltet. Durch innenliegende Fenster werden Sichtbeziehungen zwischen einzelnen Räumen geschaffen, außerdem werden dadurch die Flure mit Tageslicht versorgt.

Zum Thema Haustechnik informierten die Herren Schönemann vom Büro MSP-Gebäudetechnik und Heitzer vom Büro HR-Engineering alle anwesenden über den Planungstand. Versorgt wird das Gebäude über einen sich im Erdgeschoß befindlichen Hausanschlussraum. Beheizt wird das Gebäude mit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe und Fußbodenheizungen. Zur Belüftung ist eine dezentrale Lüftungsanlage geplant. Des Weiteren sollen Beleuchtung, Jalousien, Temperatur und Lüftung über ein BUS-System gesteuert werden können. Eine Telefon- und Videosprechanlage, eine Schlafraumüberwachung und eine Alarmanlage ergänzen das Konzept. Ein Aufzug für maximal 8 Personen sorgt für die Barrierefreiheit des Gebäudes.

Frau Reingruber vom Landschaftsarchitekturbüro Grünfabrik stellte im Anschluss daran das Konzept für die Außenanlagen vor. Vor dem Kinderhaus werden unter anderem zwei Behindertenparkplätze errichtet und dahinter ein 2,5 Meter breiter Fußweg angelegt. Der Vorplatz des Gebäudes lädt mit Sitzmöglichkeiten ein zum kurzen Verweilen und bietet zahlreiche Fahrradstellplätze. Für die Außenbereiche von Krippe, Kindergarten und Hort sind zur Gliederung dichte Gehölzpflanzungen geplant. Diese bieten außerdem Schatten und zahlreiche naturnahe Spielmöglichkeiten. Große Spielflächen mit altersgerechten Spielmöglichkeiten wie Sandkästen, Rutschen, Klettertürmen und Ruhebereichen mit Hängematten ergänzen die Außenanlagen. Der Höhensprung im Bereich des Kindergartens wird mit einem großzügigen Schlittenberg und einer langen Hangrutsche aufgefangen. Im Hortbereich wird dies durch Betonsitzelemente gelöst, durch welche eine kleine Freilichtbühne entsteht.

Die so vorgestellten Planungen würden sich für acht Gruppen auf eine Bruttosumme von 7,1 Millionen Euro inklusive Baunebenkosten belaufen. Auf Grund sich ständig ändernder Förderkulissen standen Planer und Verwaltung nun vor der Tatsache, dass man mit dem Bau eines 10-gruppigen Kinderhauses bei Kosten von 7,5 Millionen Euro höhere Förderungen erzielen würde als bei acht Gruppen und sich somit für die Gesamtsumme Einsparungen ergeben würden. Geschäftsleiter Johann Gögl stellte diese Zahlen dem Gemeinderat vor. Bürgermeister Ewald Seifert betonte, dass gerade im Hinblick auf die möglichen Förderungen nicht mehr viel Zeit verstreichen dürfe. Auf Grund der neu vorliegenden Erkenntnisse und vor allem der wesentlich höheren anrechenbaren Kosten, sprach sich der Gemeinderat einstimmig für den Bau eines zehngruppigen Kinderhauses, wie es ursprünglich vorgesehen war, aus. Außerdem wurden zusätzlich zur fixen Planung die Dachbegrünung, die Anbringung einer Photovoltaikanlage und weitere Sonderausstattungen beschlossen, auf die auf Grund von Kosteneinsparungen auch verzichtet werden hätte können, die allerdings einen erheblichen ökologischen, energetischen und wirtschaftlichen Mehrwert darstellen.

In den Bekanntgaben informierte Bürgermeister Seifert noch über die durch das Landratsamt angebotene zur Verfügungstellung von Schnelltests für Kommunen, welche allerdings von fachkundigem Personal durchgeführt werden müssten. Ein entsprechendes Testangebot für die Bürgerinnen und Bürger sei derzeit in Vorbereitung.

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