Grundschule wird generalsaniert
Umbau zum modernen Lernort für die nächsten Jahrzehnte
Bei einem vor der Gemeinderatssitzung stattfindenden Ortstermin führte Sonja Urban, die Rektorin der Oberschneidinger Grundschule, alle anwesenden Gemeinderäte durch das Oberschneidinger Schulhaus samt Verwaltungstrakt, Mehrzweckhalle und Pausenhof. Sie erläuterte die Verwendung der einzelnen Räume, wie zum Beispiel des Experimentierraums und des Musikraums und beantwortete alle auftauchenden Fragen zum Schulbetrieb. Geschäftsleiter Johann Gögl informierte im Anschluss daran, dass die Gemeinde zur Erneuerung der Heizzentrale und der Sanierung der Laufbahn bereits Mittel aus dem Kommunalinvestitionsprogramm Schulen und aus der Dorferneuerung Mittel zur Sanierung des Allwetterplatzes erhalten habe. Bei den Sonderförderprogrammen der Bundesregierung 2009 und 2016 habe man sich zwar beworben, sei damals aber nicht zum Zuge gekommen. Eine Förderung nach FAG (Finanzausgleichsgesetz) sei möglich, wenn die Kosten der Sanierung mindestens 25 % eines vergleichbaren Neubaus betragen. Der Fördersatz läge dann bei voraussichtlich ca. 50%. Gögl erläuterte dem Gemeinderat die Bestandspläne der Schule sowie die einzelnen Flächenangeben und den umbauten Raum. Außer eines Anbaus für einen Aufzug an der Westseite des Gebäudes bleibt der Grundriss grundsätzlich unverändert. Einige Räume werden umgenutzt, was hauptsächlich Räume im Keller betrifft, in welchen derzeit der Hort untergebracht ist. Ein Computerraum ist ebenfalls nicht mehr vorgesehen, da der Unterricht an PCs und Laptops künftig im Klassenzimmer erfolgen soll. Das Raumprogramm, welches mit der Schulleitung und der Regierung erarbeitet wurde, wurde ebenfalls bekanntgegeben. Die Regierung von Niederbayern sieht für die Grundschule Oberschneiding langfristig einen Raumbedarf für 7 Klassen. Das Raumprogramm wurde deshalb auf diese Vorgabe abgestimmt. Da bei der vorgestellten Raumnutzung sämtliche Räume förderfähig sind, wird auf dieser Grundlage bei der Regierung von Niederbayern die schulaufsichtliche Genehmigung beantragt.
Bei einer ursprünglichen Planung wurde darüber beraten, dass alle Gewerke, die sanierungsbedürftig sind, erneuert werden sollen. In den darauffolgenden Gesprächen mit den Planungsbüros hat sich allerdings herausgestellt, dass die ursprünglich angedachte Variante einige Probleme mit sich bringt. Die größten Probleme entstehen bei einer Sanierung im laufenden Schulbetrieb. Durch die Vielzahl an Maßnahmen ist ein geregelter Schulbetrieb nicht mehr möglich. Außerdem werden die Bauarbeiten teurer, da die Firmen auf die Belange der Schule Rücksicht nehmen müssen. Und das Zweite große Problem liegt an dem Zustand der vorhandenen Leitungen. Im Rahmen des E-Checks durch den Elektromeister der Gemeinde wurde festgestellt, dass die vorhandenen Leitungen nicht mehr den erforderlichen Standards genügen. Ebenso hat es bei den Entsorgungsleitungen schon mehrfach Probleme gegeben. Diese Ver- und Entsorgungsleitungen sollten deshalb komplett ausgetauscht werden. Nachdem Ver- und Entsorgungsleitungen nach 35 – 40 Jahren als „verbraucht“ gelten, sollte die Schule praktisch in einen Rohbauzustand zurückgesetzt werden.
Geschäftsleiter Johann Gögl trug den Gemeinderäten die mit den beiden Ingenieurbüros Schlecht und Apfelböck besprochene Vorgehensweise und Planung bei der Sanierung vor. Anstelle der früher geplanten Sanierung soll nun eine vollumfängliche Generalsanierung mit Rückbau auf Rohbauzustand vorgenommen werden. Laut derzeitiger Planung sollen die Raumgrößen weitestgehend erhalten bleiben. Größere bauliche Eingriffe in das Tragwerk oder die Versetzung von Wänden sind nicht geplant. Das Dachgeschoß soll weiterhin nur als Lagerraum genutzt werden. Lüftungsgeräte oder technische Geräte können hier eingeplant werden. Im Zuge der Baumaßnahme sollen auch die Außenanlagen erneuert werden. Da eine Aufrechterhaltung des Schulbetriebes während der Sanierung nur schwer möglich ist, ist angedacht während der Bauphase in Container auszuweichen, welche auf dem gegenüberliegenden Festplatz aufgestellt werden könnten. Für den Verwaltungstrakt soll untersucht werden, ob durch ein Anheben des Daches zusätzliche Räume im Obergeschoss und bei einer Verlängerung dieser Aufstockung auch eine Galerie für die Turnhalle geschaffen werden könnten. Die Erweiterung der Turnhalle zu einem Versammlungs- und Veranstaltungsort wäre auch als Maßnahme in der Dorferneuerung enthalten. Eine einzubauende, zentrale Lüftung sollte im Dachgeschoss untergebracht werden. Auch für die Mehrzweckhalle ist der Einbau einer Lüftung erforderlich. Beim Rückbau auf Rohbauzustand wird außerdem das komplette Leitungsnetz für Heizung und Sanitär erneuert. Die Sanitärräume sollen neu eingeteilt werden, Bereiche mit einer behindertengerechten Ausstattung sind zu definieren. Darin beinhaltet ist unter anderem die komplette Beleuchtung, die Datenverkabelung, und die Lautsprecher- und Brandmeldeanlage. Außerdem ist für den sommerlichen Wärmeschutz ein Konzept mit der Jalousieanlage auszuarbeiten.
Nach dem detaillierten Sachvortag entschied der Gemeinderat einstimmig, dass eine vollumfängliche Generalsanierung mit Außenanlagen mit Baukosten von rund 3,5 Mio. Euro durchgeführt werden soll und hierfür die Zustimmung zum Raumprogramm und die Beantragung der schulaufsichtlichen Genehmigung eingeholt werden soll. Die Sanierung soll nicht im laufenden Schulbetrieb durchgeführt werden, die Klassen sollten zwischenzeitlich in Container ausgelagert werden. Außerdem soll auf Grund der Barrierefreiheit ein Aufzug errichtet werden. Weiterhin soll die Durchführbarkeit einer Aufstockung vom Verbindungsbau und die Erstellung einer Galerie für die Turnhalle geprüft werden. Der Förderantrag für sämtliche Maßnahmen soll im Jahr 2021 gestellt werden und die Umsetzung dann voraussichtlich ab 2022 erfolgen. Laut Bürgermeister Seifert hätte die Gemeinde mit der Generalsanierung dann einen modernen Lernort für die nächsten 30 bis 40 Jahre.
Des Weiteren wurden die Pflanzarbeiten für eine Ökofläche am Reißinger Bach an die Firma Kammermeier aus Geiselhöring vergeben, die mit einer Summe von rund 24.000 € das günstigste Angebot abgegeben hat. Außerdem wurde eine Satzung für die Benutzung öffentlicher Grünanlagen, Begegnungsplätze und Spielplätze erlassen.