Neubau einer Kinderkrippe geplant
Gemeinde sichert sich Übernahmerecht für ehem. Gasthaus „Zur Post“ in Oberschneiding
Nachdem die Kindertagesstättenleiterin Bettina Griesbeck bereits in der letzten Gemeinderatssitzung erläuterte, dass die Einrichtung einen unglaublich hohen Zulauf verzeichnet, sollte aufgrund der auftretenden Platzprobleme über den Neubau einer Kinderkrippe nachgedacht werden. Das Buchungsverhalten der Eltern hat sich in den letzten Jahren stark verändert. In jungen Familien sind meistens beide Elternteile berufstätig und bereits immer früher wollen die Mütter an ihren Arbeitsplatz zurückkehren. Anstatt der damals geplanten und völlig ausreichenden Kapazität für höchstens 30 % der gesamten Kinder im Krippenalter sollen mittlerweile über 60 % der Kinder im Alter von null bis drei Jahren betreut werden. Die vorhandenen 17 Kinderkrippenplätze sind deshalb nicht mehr ausreichend. Die Krippe sollte um 2 Kinderkrippengruppen mit je 12 Kindern erweitert werden. Das Landratsamt Straubing-Bogen und die Regierung von Niederbayern befürworten eine solche Erweiterung. Eine kleinere Erweiterung wäre unwirtschaftlicher und könnte wahrscheinlich auch den Bedarf nicht abdecken.
Derzeit ist außerdem noch eine Förderung aus dem Investitionsprogramm „Kinderbetreuungsfinanzierung 2008-2013“ möglich, welches unter bestimmten Voraussetzungen einen Fördersatz von bis zu 90 % der zuwendungsfähigen Kosten vorsieht. Dieses Förderprogramm endet 2013. Das bedeutet, dass der Bau bis Ende 2013 abgeschlossen sein muss. Es sollte daher umgehend mit einer genauen Bedarfsermittlung begonnen und ein Förderantrag gestellt werden.
Für den geplanten Neubau stehen momentan zwei Standorte in der engeren Auswahl. Zum einen soll überprüft werden, ob ein Neubau auf dem bestehenden Gelände untergebracht werden kann. Dies hätte einen Vorteil für das Personal und auch eine entsprechende Infrastruktur wäre schon vorhanden. Das Problem könnte hier der Platz werden. Es müsste voraussichtlich auf zwei Etagen gebaut werden. Der zweite Standort wäre auf der Grünfläche westlich des Regenrückhaltebeckens in der Sattlerbreite. Diese Fläche kann aus immissionsschutzrechtlichen Gründen nicht für eine Wohnbebauung genutzt werden. Eine Kinderkrippe wäre aber planungs- und immissionsschutzrechtlich möglich. Allerdings sind bei diesem Standort höhere Erschließungskosten notwendig, da keine Versorgungs- und Entsorgungsleitungen vorhanden sind und wahrscheinlich auch die Straße ausgebaut werden müsste. Es soll deshalb ein Planungsbüro beauftragt werden, welches die beiden Standorte untersucht. Weitere Grundstücke, die sich im Eigentum der Gemeinde befinden scheiden aus den verschiedensten Gründen aus.
Bürgermeister Seifert gab noch bekannt, dass sich die Gemeinde die Möglichkeit der Übernahme für das ehemalige Gasthaus „Zur Post“ in der Straubinger Straße sichern konnte. Das Gebäude befindet sich direkt in der Ortsmitte. Da das Gebäude bereits im Jahr 1829 erbaut wurde und unter Denkmalschutz steht wurde der Gemeinde von der Eigentümerfamilie eingeräumt, vor einem Kauf die Bausubstanz und etwaige Fördermöglichkeiten zu prüfen. Außerdem müssten auch mit potenziellen Mietern Vorgespräche über eine Nutzung des Gebäudes geführt werden.
Zum Abschluss informierte Bürgermeister Seifert noch, dass das Kuratorium der Kindergartenstiftung Reißing, in dem auch die Gemeinde Oberschneiding vertreten ist, da sie 80 % des Defizits der Einrichtung trägt, eine neue Kindergartenleiterin eingestellt hat. Frau Kerstin Griebl nimmt ab 15. März ihre Tätigkeit auf. Die bisherige Kindergartenleiterin Sieglinde Hillenbrand wurde Ende Januar im Rahmen einer kleinen Feierstunde, nach fast 16-jähriger Tätigkeit im Kindergarten Reißing, verabschiedet. Zur personellen Unterstützung in dieser Zeit wird das Personal der Kindertagesstätte Oberschneiding aushelfen.