Sitzungsbericht-2010-02-09

Das Oberschneidinger Freibad wird zum Naturbad umgebaut

Ökologischer, attraktiver und zugleich kostengünstiger – PV-Anlage in Reißing befürwortet

Die Gemeinde Oberschneiding wird auch bei der Sanierung des Oberschneidinger Freibades  einen neuen Weg gehen. Der Gemeinderat der  für einen modernen politischen Kurs bekannten  Gäubodengemeinde  beschloss in seiner letzten Sitzung, das Freibad moderner, umweltfreundlicher und attraktiver zu machen und im Zusammenwirken mit dem eigens für den Erhalt des Freibades gegründeten Förderverein in ein Naturbad umzubauen.  Eine Photovoltaikanlage auf dem Westdach der Schulturnhalle, die Genehmigung eines Antrags auf Tagespflegeförderung sowie die Zustimmung zu einer geplanten Photovoltaik-Freiflächenanlage in Reißing waren weitere  Ergebnisse dieser Sitzung.

Künftig ohne Chemie

Das Thema Freibad Oberschneiding lockte wieder zahlreiche Besucher in den Sitzungssaal des Rathauses. Nachdem in der letzten Gemeinderatssitzung beschlossen wurde, ein Angebot für die Umbauvariante „ Naturbad“  einzuholen, galt es nun, eine abschließende Entscheidung zu treffen. Unter einem Naturbad darf man sich keineswegs eine Art Badeweiher vorstellen, sondern vielmehr liegt der Unterschied zu einem herkömmlichen Bad in der Reinigung des Badewassers. Das vorhandene Becken bleibt nahezu unverändert. Bürgermeister Seifert erläuterte in einer kurzen Darstellung die Funktionsweise eines Naturbades, wie von Herrn Schmitt von der Wasserwerkstatt Bamberg in einem Planungsentwurf für das Freibad Oberschneiding vorgeschlagen.  Auch wenn der Begriff Naturbad verwendet wird, erfolge auch bei dieser Variante eine Reinigung bzw. Behandlung des Badewassers. Gegenüber der herkömmlichen Betriebsweise erfolge dies über Trocken- und Nassfilter ohne Einsatz von Chemikalien wie z.B. Chlor. In einem Naturbad werde komplett auf Chemie verzichtet. Die Wasserqualität leide darunter aber nicht. Sie bleibe unverändert gut. Anstatt mit Chlor werde das Wasser durch einen ca. 140 m² großen Trockenfilter, der im nordöstlichen Bereich des Freibades angelegt würde und einen 60 m² großen Nassfilter gereinigt. Somit sei das Wasser sogar noch hautverträglicher.

Ein deutlicher Unterschied ergibt sich allerdings bei den Kosten. Die Gesamtkosten belaufen sich bei einer herkömmlichen Sanierung mit Erneuerung der Technik auf rund 320.000 Euro. Bei diesen Kosten sind jedoch noch keine Ausgaben für die Verschönerung der Außenanlagen veranschlagt. Der Besucher würde von einer Sanierung praktisch nichts merken. Außerdem kann hier  relativ wenig Eigenleistung durch den Förderverein eingebracht  werden, da der Schwerpunkt der konventionellen Sanierung im technischen Bereich liegt.

Bei der Sanierung zu einem Naturbad sind die Gesamtbruttoinvestitionen kaum geringer. Hier beschränkt sich die Technik im wesentlich auf die Pumpen, die das Wasser zur Reinigung im Trockenfilter transportieren. Hinzu kommen noch die Kosten für den Filter und die Rohrleitungen. Die restlichen Ausgaben sind dann für die Erneuerung der Außenanlagen geplant. Nach einer Kostenschätzung belaufen sich diese Kosten inkl. Baunebenkosten auf rund 270.000 Euro. Etwa ein Viertel der Arbeiten könnte aber hier durch Eigenleistung erbracht werden. Es ist auch angedacht, einen neuen Kinderbereich anzulegen. Bei Kosten von etwa 50.000 Euro soll jedoch geprüft werden, ob dies in einem zweiten Bauabschnitt möglich ist.

Franz Xaver Kastl, Vorsitzender des Fördervereins Freibad Oberschneiding, teilte mit, dass die Vorstandsmitglieder mit großer Mehrheit die Schaffung eines Naturbades befürworten. Verschiedene anwesende Teilnehmer des Fördervereins befürchten allerdings eine zunehmende Mückenplage bei der Schaffung eines Naturbades. Beim Besuch des Naturbades Tettenweis hatte der Vorsitzende des dortigen Fördervereins diese Befürchtung allerdings nicht bestätigt. Die Gefahr, dass wie in Tettenweis beim Betrieb als Naturbad ein Algenproblem entsteht, sieht der Planer ebenfalls nicht, da die Phosphatwerte des Trinkwassers in Oberschneiding viel zu gering seien.

Die Bauzeit wurde mit etwa drei bis vier Monaten veranschlagt. Je nach Witterung könnten diese Anfang April beginnen. In diesem Jahr müssen sich somit die Bürger auf Einschränkungen einstellen. Wenn dann allerdings den Oberschneidinger Bürgern ein „neues“ Freibad zur Verfügung steht sind diese Einschränkungen nach Ansicht der Gemeinderäte mit Sicherheit zu verkraften und bald vergessen. Eine Garantie für einen Fertigstellungszeitpunkt wollte Bürgermeister Seifert nicht geben. „Wir werden alles tun, um so bald wie möglich öffnen zu können. Aber im Zweifelsfall geht Qualität vor Eile“, so die Haltung von Bürgermeister Ewald Seifert und drittem Bürgermeister und Bauausschussvorsitzendem Konrad Schmerbeck, der sich bereit erklärte, die „Baustelle“ zur Unterstützung der Gemeinde zu betreuen.

Eine Entwurfsplanung wird zeitnah veröffentlicht!!!

PV-Freiflächenanlage in Reißing

Weiterer Tagesordnungspunkt war die Errichtung einer Photovoltaikanlage auf dem Turnhallendach. Auf dem nach Westen ausgerichteten Dach wäre eine Anlage mit 32 kWp möglich. Der Gemeinderat entschied sich,  diese Anlage nach einer statischen Überprüfung  ggf. in Eigenregie zu erstellen.

Da der Kindergarten Oberschneiding derzeit noch saniert wird und noch keine Kinderkrippe zur Verfügung steht ist ein Kind aus dem Gemeindebereich bei einer Tagespflegemutter unterzubringen. Die Kosten für die Gemeinde betragen bis September knapp 700 Euro. Nachdem der Bedarf vom Landratsamt Straubing-Bogen bestätigt wurde, wurde der Übernahme der Kosten zugestimmt.

In Reißing soll auf dem Flurstück Nr. 187 Gem. Reißing eine Flächenphotovoltaikanlage errichtet werden. Die Größe des Grundstücks beträgt 1,13 Hektar. Um die Anlage errichten zu können ist von der Gemeinde ein Bauleitplanverfahren einzuleiten. Der Gemeinderat stimmte der Fortschreibung des Flächennutzungs- und Landschaftsplanes sowie der Aufstellung eines Bebauungs- und Grünordnungsplanes zu.

Ein nichtöffentlicher Teil schloss sich an.

Skip to content