Ehrengedenken am Kriegermahl in Oberschneiding – neue Herausforderungen der sozialen Medien in der modernen Kriegsführung
Die Feierlichkeiten zum Volkstrauertag in Oberschneiding begannen mit einem Ehrenzug – angeführt vom Gäubodenspielmannszug Oberschneiding, Bürgermeister Ewald Seifert, den Gemeinderäten, der Ehrenabordnung der Reservistenkameradschaft Oberschneiding, einer Abordnung des Lehr- und Ausbildungszentrums Einsatz (LAZE) der Bundeswehr aus Feldkirchen sowie zahlreichen Fahnenabordnungen der örtlichen Vereine.
Nach dem Gedenk-Gottesdienst betete Pfarrer Dr. Peter Maier am Ehrenmal für die Gefallenen und Vermissten der Gemeinde Oberschneiding und für alle Opfer von Krieg, Gewaltherrschaft und Zerstörung. Der Volkstrauertag sei nicht nur ein Tag des gemeinsamen Erinnerns und des Trauerns, sondern auch ein Mahntag für den Frieden. Krieg führt immer in eine Katastrophe. Deshalb müsse sich jeder aktiv für den Frieden, für Versöhnung und Gewaltlosigkeit einsetzen. Frieden und Menschlichkeit müsse über allem stehen! „Menschlichkeit meint Mitgefühl, Achtsamkeit füreinander und konkrete Nächstenliebe.“ so Pfarrer Maier.
Bürgermeister Ewald Seifert mahnte aufgrund der aktuellen Ereignisse in der Ukraine und im Irak sowie dem wachsenden Einfluss Chinas auf Europa und die Welt wachsam zu sein: „Die Kriegswaffen von heute sind neben Gewehren, Sprengstoff und Raketen die gezielte Unterwanderung, das Stiften von innerer Unruhe und das Verursachen schwerer wirtschaftlicher Schäden. Wir sind gegen derartige Bedrohungen weitgehend unbewaffnet!“ Er forderte deshalb jeden einzelnen auf, sich genau zu informieren, um den Wahrheitsgehalt von Meldungen, Behauptungen und Gerüchten richtig einzuschätzen. „Intensive Informationsarbeit und fundierte politische Bildung sind der beste Schutz gegen die Bedrohungen der heutigen Zeit!“ Gleichzeitig sei es auch wichtig, zusammenzurücken, sich gegenseitig zu helfen und fest zusammenzuhalten. Wahrer Friede bedarf der Verständigung und der Versöhnung, des gegenseitigen Respekts und gemeinsamer Lösungen – auch im Umgang untereinander.
„Die Angst vor Krieg und Zerstörung und das große Leid der Zivilbevölkerung ist nicht erst seitdem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine und der seit Oktober andauernden Gefechte im Nahen Osten präsenter den je!“ so Hauptfeldwebel Verena Ritter vom Lehr – und Ausbildungszentrum Einsatz der Bundeswehr in Feldkirchen. Die Gesellschaft und jeder einzelne könne sich darauf verlassen, dass die Soldatinnen und Soldaten für den Frieden kämpfen, und die freiheitlich-demokratische Grundordnung schützen und verteidigen. Und wie der Leitspruch des Sanitätslehrregiments Niederbayerns „humanitas suprema lex“ dies zum Ausdruck bringt, sei dabei auch die Menschlichkeit das höchst Gebot im Kampf für den Frieden.
Am Ende dankte Bürgermeister Seifert den Zuhörern, die mit ihrer Anwesenheit am Ehrenmal die dankbare Erinnerung an die Opfer von Krieg und Gewalt sowie ihre Hochachtung gegenüber der Bundeswehr zum Ausdruck brachten. Als Zeichen der Wertschätzung und der Verbundenheit legte sodann Bürgermeister Ewald Seifert und Stabshauptmann Stefan Huber im Namen der Gemeinde Oberschneiding ein Kranzgebinde am Ehrenmal nieder. Mit dem Lied vom guten Kameraden, gespielt vom Spielmannszug Oberschneiding, drei Böllerschüssen aus der Salutkanone der KSK Oberschneiding und der gemeinsam gesungenen Nationalhymne endete der feierliche Gedenkakt.
Bürgermeister Ewald Seifert und Stabshauptmann Stefan Huber legten am Ehrenmal einen Kranz nieder und gedachten aller Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft.
Text und Foto: Claudia Anzinger