Oberschneidinger Kinder malen und basteln fürs Antoniusheim

„Wir sind bei Euch“

Münchshöfen (ca) „Alles Gute und bleib gesund“, solche und viele andere bunte Grüße von Kindern aus der Region Oberscheiding kamen in den letzten Wochen auf den Wohngruppen des Antoniusheimes Münchshöfen an. Worte, die den Bewohnern des Hauses Mut und Freude brachten und ein Lächeln ins Gesicht zauberten.

Solche liebevollen Gesten sind schon im normalen Alltag bewegend, in Zeiten der Corona-Krise aber haben sie einen ganz besonderen Stellenwert. Stephanie Scholtz, Unterstützungsperson der Bewohnervertretung erläuterte, dass die Isolation aufgrund der angeordneten Kontaktsperre für viele auch eine große seelische Belastung sei. Keine Besuche, keiner in der Förderstätte, keiner in der Werkstätte und keiner bei der Familie zu Hause. Eine große Herausforderung für alle. Und so stellen die liebevoll gezeichneten Bilder und Wünsche der Kinder besondere Glücksmomente im Alltag der Heimbewohner dar.  

Christian Kaiser erzählt, dass er durch die Bilder der Kinder das Gefühl habe, nicht vergessen zu werden. Er selbst kann aktuell nicht in seine Arbeit gehen, konnte viele Wochen seine Familie nicht besuchen. Er würde gerne wieder sein altes Leben zurückhaben. Er weiß aber auch, dass das wohl so schnell nicht wiederkommen werde. Das stimme ihn sehr traurig. Da seien die Bilder schon ein großer Trost gewesen.

Auch Alexandra Groß freute sich sehr über die farbenfrohen Bilder. Voll mit Blumen, Sonnenschein und Schmetterlingen, brachten sie den Frühling ins Haus. Auch sie leidet sehr unter den vielen Einschränkungen, die das Virus mit sich bringt. Wöchentliche Besuche der Mutter und Heimfahrten können nicht mehr stattfinden. Da sie selbst ein sehr kreativer Kopf ist und für ihr Leben gerne malt, nahm sie die Bilder selbst als Motivation und Ablenkung und nahm ihre Stifte selbst in die Hand. Sie malte für anderen Gruppen, Bilder mit Ostergrüßen und stellte ein kleines Nest dazu. Auch hier waren die Begeisterung und die Rückmeldung unter den Gruppen riesig.

Seit Anfang Mai konnten die Angehörigen mit ihren Liebsten am Besucherfenster sprechen, lachen und Neuigkeiten austauschen. Und ab Mitte Mai sind Besuche eines Angehörigen oder einer sonstigen Kontaktperson im sog. Besucherzimmer nach vorheriger Terminvereinbarung möglich. „Dennoch muss immer Abstand gehalten werden und eine Plexiglasscheibe minimiert das Infektionsrisiko“ so Patrick Uhl, Gesamtleiter des Antoniusheimes. Umso größer sei jetzt die Freude und es kehre endlich ein wenig Normalität im Heimalltag ein! Um diese Krise so gut wie möglich zu bewältigen, werde von allen einiges an Flexibilität und Kreativität abverlangt. So wurden auch die Beschäftigungsangebote intensiviert und Andachten auf den Gruppen abgehalten. Eine weitere tolle Abwechslung und Bereicherung im Antoniusheim sind die Fensterkonzerte der Mitarbeiter. Ausgestattet mit verschiedenen Instrumenten laden sie die Bewohner an den Fenstern der einzelnen Häuser zum Mitsingen ein.

Patrick Uhl zeigte sich beeindruckt: “Dass unsere Mitarbeitenden hier an einem Strang ziehen, mit einfallsreichen Ideen begeistern, Bewohner und Angehörige Verständnis für all die Einschränkungen aufbringen, die wir umsetzen müssen, und wir auch viel Unterstützung von außen erhalten, dafür möchten wir uns vonseiten des Antoniusheimes bei allen recht herzlich bedanken!“

Text: Claudia Anzinger

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