Aktive Kameradschaft mit langer Tradition

RK Oberschneiding feiert 50-jähriges Gründungsjubiläum

Mit viel Lob und Anerkennung, Auszeichnungen und Geschenken wurde das Gründungsjubiläum – 50 Jahre Reservistenkameradschaft (RK) Oberschneiding – gewürdigt. Ein Anlass für einen der mitgliederstärksten Vereine innerhalb der Kreisgruppe Deggendorf-Straubing-Bogen die vergangenen fünf Jahrzehnte Revue passieren zu lassen. Höhepunkt des Gründungsfestes war neben dem gemeinsamen Gottesdienst und dem Gedenken am Kriegerdenkmal die Ehrung langjähriger Mitglieder.

Feierlich begonnen wurde der Festtag mit einem Gottesdienst in der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt, der von Pfarrer Dr. Peter Maier und Diakon Johann Hofmann zelebriert und vom Oberschneidinger Kirchenchor musikalisch umrahmt wurde. In seiner Predigt hob der Geistliche besonders den Stellenwert der Reservisten – auch nach Aussetzung der Wehrplicht – hervor. Sie seien glaubwürdige Multiplikatoren für Frieden, Versöhnung und Völker-verständigung. Durch ihren Sachverstand können sie wirkungsvoll gegen Populisten und Demagogen vorgehen und so einen wertvollen Dienst für die Gesellschaft leisten. Und am Ende resümierte Pfarrer Dr. Maier: „Die Reservistenkameradschaft Oberschneiding verdient – wie ein bekannter Qualitätswein – das Prädikat „Gran Reserva“, da sie einen qualitätsvollen Beitrag für unsere Gemeinschaft, für unsere Demokratie und für unser Land leistet.“

Nach der Messe versammelten sich die Mitglieder des Jubelvereins, die befreundeten Reservistenkameradschaften, eine Abordnung des „Zentrums für Einsatzausbildung und Übungen des Sanitätsdienstes der Bundeswehr“ aus Feldkirchen-Mitterharthausen und die Ehrengäste am Ehrenmal, um der Gefallenen und Vermissten der Pfarrei, aller Opfer von Krieg, Gewalt und des Terrors sowie der verstorbenen Mitglieder zu gedenken. Dabei richtete Vorsitzender Hans Wittmann – angesichts der Krisenherde auf der Welt – mahnende Worte an die Versammelten. Im Hinblick auf die Terroranschläge in den westlichen Ländern, die u. a. gegen die christlich geprägte Kultur- und Werteordnung gerichtet sind, müsse die Sicherheitsstruktur der Bundesrepublik neu ausgerichtet werden, damit die Bürger das Vertrauen in den Staat nicht verlieren.

Als Zeichen der Wertschätzung und der Verbundenheit legte Wittmann anschließend eine Blumenschale am Ehrenmal nieder. Mit der Bayernhymne und der Nationalhymne, intoniert vom Gäuboden-Spielmannszug, endete der Gedenkakt.

Unter den Klängen des Spielmannszuges marschierten die Festteilnehmer danach ins Festzelt. In seinem Grußwort stellte zweiter Bürgermeister Ernst Forster fest, dass der Grundsatz von Freiheit, Frieden, Sozial- und Rechtsstaatlichkeit ein unverzichtbares Element in unserer Gesellschaft sei. Die Reservistenkameradschaft Oberschneiding trete mit ihrer Arbeit für die freiheitliche demokratische Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland ein. Diese Grundordnung gelte es zu wahren und zu schützen. „Dafür gebührt ihr unser aller Dank“, so Forster. Die Reservistenkameradschaft sei eine Bereicherung für das gesellschaftliche Leben in der Gemeinde Oberschneiding. Georg Harass, Vorsitzender der Kreisgruppe Deggendorf-Straubing-Bogen, würdigte den Ortsverband auch als Garant für Tradition und Geselligkeit. Aus einer kleinen Anzahl von Mitgliedern sei eine stattliche Gemeinschaft geworden. Dabei hob er besonders die Werte wie die Pflege der Tradition und der aus dem gemeinsamen Erleben heraus gewachsenen Kameradschaft, sowie das ehrliche Bekenntnis zur Geschichte und die aufrichtige Liebe zur Heimat hervor.

Rückblick auf 50 Jahre Vereinsgeschichte

Zweiter Vorsitzender Reinhard Franz ließ in seinem Rückblick die Höhepunkte in der Vereinsgeschichte Revue passieren.

Gegründet wurde der Reservistenkameradschaft im März 1967 als die Bundeswehr gerademal 12 Jahre alt war. Die Gründungsmitglieder Engelbert Lermer, Werner Raab, Josef Kammermeier, Albert Dünstl, Max Vogl, Erich Brunner, Josef Maier, Konrad Brunner und Ernst Schmerbeck machten sich zum Ziel, die Kameradschaft zwischen ehemaligen Soldaten, Kriegsteilnehmern und aktiven Soldaten zu fördern, die Tradition zu erhalten und das Andenken an die gefallenen und vermissten Soldaten zu bewahren. Die jungen Mitglieder der RK nahmen in der Folgezeit an Schießlehrgängen, Schießwettbewerben, Militärpatrouillen, Märschen einschließlich Hochgebirgsmärschen und anderen militärischen Wettkämpfen und Ausbildungen teil. Unvergesslich sind auch die Familienausflüge auf die Rusel- oder Mooshütte.

Seit 1972 stellt die RK die Ehrenwache und die Kranzträger beim Volkstrauertag in der Pfarrgemeinde Oberschneiding. Besonders hervorzuheben ist die Fahnenweihe im Jahre 1992 anlässlich des 25-jährigen Gründungsjubiläums mit Schirmherrn MdB Robert Leidinger und dem Patenverein RK Bogen. Dem Fest einen besonderen Glanz verlieh die Fahnenmutter Edeltraud Stoiber mit ihren Festmädchen. Als Festleiter agierte Engelbert Lermer und die Geschicke des Vereins leitete damals Nikolaus Zahn. Dass die RK Oberschneiding ein verlässlicher Partner war, mit dem man auch gut feiern konnte, zeigte sich in den Folgejahren bei der Übernahme mehrerer Patenschaften: 1996 bei der RK Bogen, 1999 beim Krieger- und Reservistenverein Reißing und 2002 bei der RK Straubing. Im Rahmen des 40- jährigen Gründungsfestes im Jahr 2007 wurde die Patenschaft zwischen der Gemeinde Oberschneiding und dem „Zentrum für Einsatzausbildung und Übungen des Sanitätsdienstes der Bundeswehr (kurz: ZEUS)“ des Standorts Feldkirchen-Mitterharthausen besiegelt. Mit Johann Hofmann, Horst-Falko Billek und Wilhelm Melcher engagierten sich gleich drei Kameraden der RK Oberschneiding als Vorsitzende der Kreisgruppe Deggendorf-Straubing-Bogen. Eine beliebte Veranstaltung ist das Aufstellen des „Taferlbaums“ mit dem Wappen der Bundesrepublik Deutschland und den Wappen der 16 Bundesländer am 1. Mai.

Ehrung langjähriger Mitglieder

Und dann konnte endlich die Ehrung der langjährigen Mitglieder vorgenommen werden. Gemeinsam mit dem RK-Vorsitzenden Hans Wittmann zeichnete Josef Schmid, Vorsitzender der Bezirksgruppe Niederbayern, einzelne Mitglieder für ihre langjährige Mitgliedschaft beim Reservistenverband aus. Für 25 Jahre geehrt wurden Johann Hofmann, Leonhard Speckner und Martin Wimmer und für 40 Jahre Josef Tauscher, Franz-Xaver Wagner und Alfred Weber. Mit der Ehrennadel in Gold und für 50 Jahre Mitgliedschaft wurden die Gründungsmitglieder Albert Dünstl, Josef Kammermeier, Werner Raab ausgezeichnet. Die Verdienstmedaille in Gold der Bezirksgruppe erhielten der RK-Gründer und Ehrenvorsitzende Engelbert Lermer sowie Hans Wittmann für sein langjähriges Engagement bei der Kreisgruppe und für die mittlerweile über 12-jährige Tätigkeit als Vorsitzender der RK Oberschneiding.

Der Abend klang anschließend bei gutem Essen, zünftiger Musik der „D´Landler“ und mancher Anekdote aus der Vereinsgeschichte fröhlich aus. Und am Ende war man sich einig: Der Jubeltag wird den Festteilnehmern noch lange in Erinnerung bleiben.

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Der Jubelverein der Reservistenkameradschaft Oberschneiding.

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Hans Wittmann legt am Ehrenmal eine Blumenschale nieder.

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von links: Bürgermeister Ernst Forster, RK-Vorsitzender Hans Wittmann, Johann Hofmann, Franz-Xaver Wagner, Alfred Weber, Josef Kammermeier, Werner Raab, Albert Dünstl, stellv. RK-Vorsitzender Reinhard Franz, Kreisvorsitzender Georg Harass, Bezirksvorsitzender Josef Schmid und Ehrenvorsitzender Engelbert Lermer

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Die ehemaligen Festmädchen überraschten ihre Fahnenmutter Edeltraud Stoiber mit einem Geschenk

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Pfarrer Dr. Peter Maier bei Gedenkakt am Ehrenmal.

Text und Fotos: Claudia Anzinger – Ein Bericht hierzu erschien auch im Straubinger Tagblatt.

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