Oberschneiding feiert seine 1225 jährige Geschichte

Segnung der Außenanlage der „Schneidinger Mitte“  

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Roland Spiller, Leiter des Amtes für Ländliche Entwicklung (ALE), Bürgermeister Ewald Seifert, Christian Schambeck (Vorsitzender des Arbeitskreises Dorfgemeinschaft und -kultur) und dritter Bürgermeister Konrad Schmerbeck stoßen auf das gelungene Fest mit dem extra dafür nach alter Münchshöfener Rezeptur gebrauten Jubiläumsbräu der Brauerei Krieger an!

Vor 25 Jahren wurde in Oberschneiding mit einem historischen Festzug die 1200 jährige Ortsgeschichte gebührend gefeiert. Jetzt – 25 Jahre später – feierte die ganze Gemeinde die Fertigstellung des historischen, ortsbildprägenden „Posthaltergebäudes“, die „Schneidinger Mitte“, die sich samt Außenanlage und Nebengebäude in neuem Glanz präsentiert. Mit einem umfangreichen Rahmenprogramm, das der Arbeitskreis „Dorfgemeinschaft und -kultur“ unter der Federführung von Christian Schambeck zusammengestellt hatte, wurde dieses Ereignis gebührend gefeiert. Ein zünftiges Fest von Bürgern für Bürger!

Die Feierlichkeiten begannen am Samstag  mit einem Festzug, angeführt vom Oberschneidinger Spielmannzug, den Fahnenabordnungen der Vereine und den Ehrengästen. In seiner Festansprache merkte man Bürgermeister Ewald Seifert an, dass er mächtig stolz war auf die Realisierung der „Schneidinger Mitte“. Blickt man drei Jahre zurück, die seit dem Erwerb des alten Posthaltergrundstücks durch die Gemeinde ins Land gegangen sind  und darauf, welche Anstrengungen unternommen worden waren, um das Projekt zu stemmen und in die Tat umzusetzen, freut man sich jetzt um so mehr, dass die „Schneidinger Mitte“ ein Schmuckstück der Gemeinde und die Dorfmitte  – vom Pfarrer-Handwercher-Platz bis hin zur „Alten Post“ – aufgewertet wurde.
Besonders wichtig war es dem Bürgermeister, allen zu danken, die ihn und die Gemeinde bei der Verwirklichung der Schneidinger Mitte unterstützt haben, insbesondere die frühere Eigentümerfamilie Hochstraßer, das Amt für Ländliche Entwicklung (ALE), das Denkmalamt und das Landratsamt. Besonders hob Seifert das gute Miteinander im Gemeinderat sowie die hochmotivierten und engagierten Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung hervor. Für die Vorbereitung und Durchführung der Feier dankte Seifert dem Dorferneuerungsarbeitskreis „Dorfgemeinschaft und -kultur“ mit seinem Vorsitzenden Christian Schambeck, den Leiterinnen und Leitern der Themenparks „Essen und Getränke“ (Inge Wittmann), „Kaffee und Kuchen“ (Rosi und Hans Laschinger), „Unterhaltung und Musik“ (Josef Gölzhäuser), „1225 Jahre – Historie“ (Hans und Hedi Krinner und Claus Niedermeier), „Kunstwerk Posthalter“ (Dagmar Genau), „Spiel und Spaß“ (Dr. Markus Vogt), „1500 Jahre – Wie leben wir in Zukunft?“ (Dr. André und Claudia Müllerschön) mit ihren zahlreichen Helferinnen und Helfern, die dieses schöne Fest erst möglich machten.
Das sanierte Gebäude beherbergt heute neben der großen Geschäftsstelle der VR-Bank, eine Fahrschule, einen Physiotherapeuten, einen Zahnarzt, ein Modeatelier und ein Zertifizierungsunternehmen, was gleichzeitig bedeutet, dass 22 neue Arbeitsplätze entstanden sind. „Gerade hier in der Dorfmitte sind diese Dienstleistungsunternehmen und der Platz an dem Veranstaltungen wie Pfarrfeste, St. Martinzug, Sommerfeste oder dergleichen künftig  stattfinden können, eine Bereicherung.“, so Seifert.

Erinnerung an frühere Hofform
Der Platz und die Nebengebäude sind nach einer Vorgabe des Landesamtes für Denkmalpflege so gestaltet worden, dass die frühere Hofform wieder hergestellt oder zumindest angedeutet wird. „Das eiförmige Granitrondell“  so Seifert schmunzelnd, „welches im Herbst noch bepflanzt wird, ist quasi der frühere Misthaufen!“ Die Anregung des Denkmalamtes bezeichnete Seifert als gut nachvollziehbar und die Ausführung als sehr gelungen. „Wenn man die alten Fotos mit denen von heute vergleicht, dann kann man die frühere Hofform wirklich gut erkennen“.
Stellvertretend für alle Mitbürger, die sich um das Wohl der Gemeinde Oberschneiding  verdient gemacht haben und zwischenzeitlich verstorben sind, nannte Seifert Altbürgermeister Adalbert Böck, Pfarrer Alois Primbs, BGR Konrad Krieger und Kreis- und Gemeinderat a.D. Georg Franz.

Haus und Hofgeschichte der Alten Post
Die Geschichte des „Gasthauses zur Post“ und des dazugehörigen Hofes ist seit jeher eng mit der Familiengeschichte Berger verbunden. Aus der „Chronik der Berger“, die seit 1617 geführt wird und im Besitz von Monika Hochstraßer ist, geht hervor, dass der Dreiseithof 1829 von Franz Joseph und Therese Berger (geb. Stern aus Plattling)  neu errichtet worden war. Sechs Generationen beherbergte die „Alte Post“ bis die Gemeinde Oberschneiding das Grundstück im Jahre 2012 von der Familie Hochstraßer erwarb und sanierte. Die genaue Haus- und Hofgeschichte der Alten Post und Wissenswertes über die Archäologiefunde im Gemeindegebiet können in der aktuellen Festschrift – die in der Gemeinde oder den Geschäften vor Ort käuflich erworben werden kann – ausführlich nachgelesen werden.

In seinem Grußwort gratulierte Landrat Josef Laumer zur attraktiven Ortsmitte und lobte das Engagement der Bürger. Er komme immer wieder gerne nach Oberschneiding, hier fühle er sich wohl! Und Roland Spiller, Leiter des Amtes für Ländliche Entwicklung (ALE) betonte, dass gerade eine gut funktionierende Dorfgemeinschaft die wichtigste Grundlage für eine erfolgreiche Dorfentwicklung sei. Und weiter: „Das IT- und Bildungszentrum und die Schneidinger Mitte waren erst der Anfang der beginnenden Dorferneuerung“. Er munterte die Bürger auf, in diesem langen Prozess mitzuwirken und die Entwicklung der Heimat selbst in die Hand zu nehmen. Dabei verstehe sich das ALE als Partner der Gemeinden, der Bürger und der Grundstückseigentümer! „Wir wollen Euch auf dem Weg einer erfolgreichen Entwicklung begleiten, unterstützen und fördern!“, so Spiller.

Vielfältiges Rahmenprogramm
Viele Sitzungen liegen hinter dem Arbeitskreis Dorfgemeinschaft und -kultur! Gemeinschaftlich wurden dort das „Posthalter“-Denkmal, die Festschrift und das Rahmenprogramm erarbeitet. Und die Mühe hat sich gelohnt! Den Besuchern wurde ein bunter und origineller Nachmittag geboten. So standen nicht nur die Kinder Schlange an den einzelnen Aktionsecken, sondern Jung  und Alt konnte sich ausgiebig im „Historienstand“ anhand von Bild- und Textmaterial über die Geschichte von Oberschneiding informieren, im „Zukunftsstand“ die Ideen und Kreationen zum Leben in 275 Jahren bewundern oder sich mit einem Daumenabdruck auf der  „Posthalter-Figur“ verewigen, um  so „ein Teil vom Ganzen“ zu werden. Nebenbei begeisterten die Darbietungen des Oberschneidinger Trachtenvereins und der Jazz-Dance-Gruppe des TSV Oberschneiding sowie das Duo „D´Landler“. Am Abend sorgte dann der Auftritt der Schuhplattler „De Lustig´n Holzlandla Kudlhub“, der Blasmusikgruppe „Die Nussbuam“  und der Auftritt des „Flüchtlings und Neubürgers“ von Oberschneiding, Lothar Kulzer, für ausgelassene Stimmung und viel Applaus.

Segnung der Außenanlage
Der Sonntag begann bei strahlendem Sonnenschein mit einem Festgottesdienst, dem der Kirchenchor Oberschneiding unter der Leitung von Susanne Schmidt einen besonders feierlichen Rahmen verlieh. „Was wäre ein Ort mit seinen Plätzen ohne die Menschen?“ Pfarrer Dr. Peter Maier verdeutlichte in seiner Predigt, wie wichtig dieser historische Ort auch für Menschen sei, um miteinander ins Gespräch zu kommen, Anteil am Leben des anderen zu nehmen, Verständnis zu haben, Rücksicht  zu nehmen und bereit zu sein, für die Gemeinschaft einzustehen. Kurz: Menschen mit Herz zu treffen! „Erkennt was kostbar ist und lasst es wachsen!“ Im Anschluss daran wurde die Außenanlage gesegnet.

Der musikalische Frühschoppen im Rahmen des Bluval mit dem Trio  „Blecherne Sait´n“ rundete das Festwochenende ab.
 
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Ein vielfältiges Rahmenprogramm und für jeden etwas dabei! Schlange-Stehen vor der Bumskopf-Wurfmaschine!

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Gelebte Tradition und Brauchtumspflege: Bunte Trachten und Fahnen!

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Jeder wurde mit seinem Fingerabdruck ein Teil vom Ganzen! Das Gemeinschaftswerk der AK Dorfgemeinschaft und -kultur: Der Posthalter
 
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Pfarrer Dr. Peter Maier bei der Segnung der Außenanlage.

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Das Granitrondell wird von der Oberschneidinger Jugend bereits in Besitz genommen!

 
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Gelebte Tradition: Die Fahnenabordnungen stehen nach dem Festzug Spalier beim Einzug der Festgäste!
 
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Der lange Festzug – angeführt vom Spielmannszug Oberschneiding!

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Fleißige Künstler am Werk!

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Was das Herz begehrt: Hüpfburgen für Groß und Klein – gesponsort von der VR-Bank!

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Der schmissige Auftritt der Jazz-Dance-Gruppe!

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Die Trachtenjugend begeisterte mit dem Laubentanz!

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Da fliegen die Späne: De lustig´n Hoizlandla Kudlhub!

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Der „Flüchtling und Neubürger“ von Oberschneiding Lothar Kulzer

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Für ausgelassene Stimmung sorgten die „Nussbuam“

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Die neuen Dienstleister der „Schneidinger Mitte“: Nicoleta Melega von Nicoleta Melega Fashion, Bürgermeister Ewald Seifert, Christian Schambeck von bavaria certification, Peter Lange und Susann Heilmann von Physio Mitte, Zahnarzt Dr. Martini mit Ehefrau und Dir. Claudia Engemann und Dir. Josef Hackl von der VR-Bank Landau e. G. (es fehlt: Fahrschule Fuchs)

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Auch Peter Aigner, Projektleiter der künftigen Dorferneuerung, wurde mit seinem Daumenabdruck ein Teil vom Ganzen

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Kreisarchäologe Dr. Husty im „Historienstand“

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Blecheren Sait´n – ein originelles Trio (Bluval)

Text und Fotos: Claudia Anzinger

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