Gewässerentwicklung im Gäuboden

War der Irlbach zwischen Niederschneiding und Haberkofen bis jetzt ein begradigter Bachlauf, der als Gewässer III. Ordnung eingestuft ist, so hat sich in den letzten Tagen doch einiges verändert. Vor Ort machten sich Vertreter der Gemeinden Oberschneiding und Straßkirchen gemeinsam mit Franz Fraitzl vom Landauer Amt für Ländliche Entwicklung Niederbayern ein Bild von den begonnenen Bauarbeiten. „Früher schoss das Wasser bei Starkregen hier nur so durch“, so Ewald Seifert, 1. Bürgermeister von Oberschneiding. Was folgte waren häufige Ausuferungen, eine sukzessive Eintiefung der Gewässersohle sowie Uferanrisse besonders am Nordufer, bestätigt ihn Straßkirchens Bürgermeister Christian Hirtreiter.

Im Rahmen der „Flurneuordnung Irlbach“ ändert sich das aber: „Wir konnten mit der Bodenordnung Flächen der Gemeinden mit den direkten Bachanliegern tauschen und so mehr Platz für das Gewässer schaffen“, erläutert Baurat Fraitzl. Entstehen soll ein gewundener Bachlauf, Totholz wird die Fließgeschwindigkeit verändern und durch neue Bäume kann eine Auenlandschaft entstehen. Auf 270 Meter Länge wird das Retentionsvermögen der Aue verändert, die Sedimentation bei Hochwasser erhöht sowie die strukturelle Qualität des Bachabschnitts verbessert. Diese Maßnahme wird zu 75 Prozent inklusive des Grunderwerbs vom Wasserwirtschaftsamt gefördert, ohne die Bodenordnung in der Flurneuordnung wäre eine Umsetzung aber nicht denkbar. Bürgermeister Christian Hirtreiter ergänzte, dass ohne die hervorragende Bereitschaft der Grundstückseigentümer und den Erwerb von drei Flurstücken die Maßnahme nicht realisiebar gewesen wäre.

Auch die nördlich und südlich des Gewässers verlaufenen Grünwege werden wiederhergestellt, die Kosten dafür teilen sich das Wasserwirtschaftsamt, die Kommunen und das Amt für Ländliche Entwicklung auf. Insgesamt kosten die Maßnahmen ohne Grunderwerb etwa 80.000 Euro, von der Flora und Fauna profitieren. Besonders positiv wirkt sich die Maßnahme auch auf die gewässerabwärts gelegene Ortschaft Haberkofen bei Starkregenereignissen aus, da nun eine Retentionsmöglichkeit geschaffen wird.

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Beim Ortstermin konnten sich die Verantwortlichen von den laufenden Bauarbeiten am Gewässer Irlbach überzeugen: von links Pia Heinze (Straßkirchen), Christoph Weber (Geschäftsstellenleiter der Gemeinde Straßkirchen), Bürgermeister Dr. Christian Hirtreiter (Straßkirchen), Franz Fraitzl (Amt für ländliche Enwicklung Landau), Bürgermeister Ewald Seifert (Oberschneiding), Hans Gögl (Geschäftsstellenleiter der Gemeinde Oberschneiding) und der Vertreter der ausführenden Firma Herbert Meier

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Die Gewässerentwicklung von Wasserläufen und Bächen hat bei den Gemeinden Straßkirchen und Oberschneiding eine hohe Priorität. Die gestarteten Maßnahmen werden noch im Jahr 2019 abgeschlossen.

Text und Foto: Gemeinde Straßkirchen

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