Ärger über die Flut von Straßensammlungen

Den Körben einen Korb geben

2014-09-08 Straßensammlungen

Immer öfter stehen in ganzen Wohngebieten Körbe oder Eimer in den Vorgärten. Schon wieder werden Altkleider, Geschirr und Metall gesammelt. Viele Bürger sind darüber verärgert. Sie fragen sich, ob diese Straßensammlungen überhaupt zulässig sind. Spekulationen über dubiose Geschäftemacher machen die Runde. Der Zweckverband Abfallwirtschaft Straubing Stadt und Land rät ab, unbekannte Sammler zu unterstützen.

Nach Auskunft von stellvertretendem ZAW-SR-Geschäftsführer Gangolf Wasmeier sind Straßensammlungen anzeigepflichtig. Sie müssten bei der Stadt Straubing oder dem Landkreis Straubing-Bogen angemeldet werden. Sind die Formalitäten erfüllt, ist die Sammlung zugelassen, und zwar auf unbestimmte Zeit. Im Verbandsgebiet des ZAW-SR hätten 37 Sammler in Straubing, 49 Sammler im Landkreis eine Zulassung. Sie könnten selbst entscheiden, wie oft gesammelt werde.

„Wir sind von solchen Straßensammlungen nicht begeistert“, betont Wasmeier.  Und das aus mehreren Gründen. Die Straßensammlungen schmälerten die Sammel-Einnahmen der kommunalen und caritativen Einrichtungen vor Ort. Zudem sei für den Bürger nicht nachvollziehbar, ob die Sammlung zugelassen ist oder nicht. Schließlich seien die Sammlungen zum Teil illegal. „Das ist immer bei Elektrogeräten der Fall, weil diese per Gesetz nicht privat gesammelt werden dürfen. Außerdem stelle das Aufstellen von Körben oder Eimern auf öffentlichem Grund eine Sondernutzung dar und ist genehmigungspflichtig, und diese Genehmigung liege wohl so gut wie nie vor. Das Abstellen der Körbe auf Privatgrund bedarf aber auch der Zustimmung des Grundstückeigentümers und müsse nicht toleriert werden.“

Gute Samariter oder dubiose Geschäftemacher?
Es ist schön zu wissen, mit seinen alten Kleidern Gutes zu tun. Bei Straßensammlungen gibt es aber keine Sicherheit. Wasmeier bekräftigt: „Es ist meist nicht erkennbar, wer sich hinter den Sammlungen verbirgt.“ Die Zettel in den Körben enthielten oft nur wenige Informationen. Die Rufnummern deuteten auf auswärtige Sammler hin. Meist seien die Rufnummern nicht besetzt. Dies berichteten Kunden immer wieder dem ZAW-SR. Ganz anders verhalte es sich bei Sammlungen örtlicher Vereine. Sie nennen ihren Namen und die Spender wissen, dass sie eine gute Sache unterstützen.

Der Verbraucher hat nur wenige Möglichkeiten, seinen Unmut über die vielen Straßensammlungen zu zeigen. Sieht er, wie der Behälter vor seiner Haustüre abgestellt wird, kann er das Abstellen verweigern. Wasmeier rät: „Ansonsten bleibt nur, die Sammlung auf keinen Fall zu unterstützen. Dauerhaft leere Gefäße dürften die wirkungsvollste Strategie sein.“ Stattdessen sollten Metall und Altkleider in die Wertstoffhöfe des ZAW-SR gebracht werden. Die Erlöse daraus kommen den Gebührenzahlern wieder zugute.

ZAW-SR, Gudrun Späth, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!; 09421/ 9902-28

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