Referent und Medientrainer Jörg Kabierske im IT-Zentrum Oberschneiding
Zu diesem interessanten Vortragsabend konnte Projektmanager Hans Hofmann neben zahlreichen Eltern, auch Lehrer der Grundschule Oberschneiding und der Mittelschule Straßkirchen mit ihrem Schulleiter Martin Mühlbauer begrüßen. Der Referent des Abends der bundesweit bekannte Medientrainer Jörg Kabierske zeigte den interessierten Zuhörern die möglichen Gefahren von Internet, Konsole, PC und Handy auf. Neben einem unumstrittenen Spaß- und Nutzenfaktor bergen die neuen Medien auch zahlreiche Gefahren, die nur der vermeiden kann, der die Risiken kennt. Dieses Wissen ist auch und gerade für die Verantwortlichen, Eltern und Lehrer/Innen, die den Jugendlichen in Sachen PC oft Lichtjahre hinterher hinken, von besonderer Wichtigkeit.
„YouTube, Facebook & Co im Internet sind fester Bestandteil in unserem Leben“ stellte der Fachmann eingangs fest. Neben der vielfältigen positiven Nutzung, gebe es aber auch dunkle, gefährliche Seiten, die nicht immer gleich als solche erkennbar seien. Schüler konsumieren die Medien intensiv: Sie kommunizieren, lernen Leute kennen, flirten, spielen, recherchieren, stellen sich selbst dar und erkunden die unermessliche virtuelle Welt – meist allein und ohne elterliche Kontrolle. „Haben sie selbst Interesse für die neuen Medien, informieren Sie sich und erkunden gemeinsam mit ihren Kindern das Internet!“ forderte der Initiator von „klicksalat“ Jörg Kabierske die Eltern und Erziehungsberechtigten auf. Hilfestellungen bei der Internetnutzung für Eltern und Kinder gebe zum Beispiel das „Internet-ABC“, bei der sogar Kinder mit dem „Surfschein“ – einen Führerschein für das Internet – fit für das Internet gemacht werden. Dennoch müssen aber auch klare Absprachen und „bildschirmfreie“ Inseln im täglichen Leben geschaffen werden, um die Kinder und Jugendlichen nicht „an das Netz“ zu verlieren.
Kabierske warnte außerdem zu viele persönliche Daten ins Profil der sozialen Netzwerke zu setzen. „Das Netz vergisst nichts und der Nutzer selbst macht sich angreifbar!“ Selbstdarstellungen in Profilen von Jugendlichen seien auch für die Personalchefs von Unternehmen eine Fundgrube. Und: „Alle selbst gemachten Angaben und Photos können von anderen verwertet und manipuliert werden.“ Der Referent riet, nur solche Netzwerke nutzen, die in Form von wählbaren Zugriffsbeschränkungen viel Wert auf Schutz persönlicher Daten legen. Besonders erschreckend war für viele, dass selbst dann, wenn Benutzerkonten gelöscht werden, die Daten weiterhin gespeichert bleiben, wie es zum Beispiel bei facebook der Fall ist.
Auch das Herunterladen von Musik, Bildern und Filmmaterialien aus dem Internet beleuchtete der Medientrainer kritisch und klärte über das Urheberrecht und die empfindlichen Strafen auf, die ein Verstoß nach sich ziehen kann. In Bezug auf jugendgefährdenden und Gewalt verherrlichenden Inhalten im Netz riet Kabierske dazu, Filtermaßnahmen einzubauen, um Jugendliche davon fernzuhalten.
Am Ende seines Referats verwies der Medienpädagoge auf die EU Initiative „klicksafe“, die den Internetnutzern eine kompetente und kritische Nutzung von Internet und neuen Medien vermittelt. So könne man hier verschiedene Materialen und Broschüren für Lehrkräfte und Eltern oder allgemeine Leitfäden für die Kommunikation im Netz erhalten. Gleichzeitig betonte er aber auch, dass neben den technischen Schutzmaßnahmen gegenseitiges Vertrauen, Verständnis und Gesprächsbereitschaft zwischen Kindern, Jugendlichen und Eltern die Basis für den sicheren Umgang mit den neuen Medien seien.
Medientrainer Jörg Kabierske vor der interessierten Zuhörerschaft im IT-Zentrum Oberschneiding
Medientrainer Jörg Kabierske