„Lob, Ehr und Preis sei Gott“
Kirchweih-Benefizkonzert des Vokalensembles „Cantamus“ und Orgelmusik in der Pfarrkirche Oberschneiding
Einen Hörgenuss der besonderen Art erlebte die Pfarreiengemeinschaft Oberschneiding/Reißing vergangenes Wochenende in der Pfarrkirche Oberschneiding. Nach zwei Jahren gastierte das Vokalensemble „Cantamus“ unter der Leitung des Further Kirchenmusikers und Regionalkantors Wolfgang Kraus wieder in Oberschneiding und präsentierte gemeinsam mit Pfarrer Dr. Peter Maier und Maria Heinrich an der Orgel einen Querschnitt zeitgenössischer Musik aus fünf Jahrhunderten. Unter dem Thema „Lob, Preis und Ehr“ wurde den Konzertbegeisterten eine vielfältige musikalische Zeitreise geboten.
Erstmalig in den Reigen der Künstler reite sich heuer Maria Heinrich ein, eine diesjährige „Anton-Bruckner“ Abiturientin, die ihr Aditum im Orgelspiel absolviert hatte. Souverän und gefühlvoll präsentierte sie das „Te Deum“ von Max Reger und das Allegro der Trisonate Nr. 1 in Es-Dur von Johann Sebastian Bach. Den Auftakt der A-Cappella Darbietungen mit dem Doppelquartett Elfriede Kellnhofer und Claudia Prexler (Sopran), Johanna Mühlbauer und Martina Bachmeier (Alt), Stephan Becker und Josef Krauß (Tenor) und Friedrich Gehring und Franz Gruber (Bass) bildete das Offertium für den 4-stimmigen Chor „Laudate Dominum“ von Laszlo Halmos.
Den Schwerpunkt des Konzerts setzte der Chor auf die drei Gloria-Vertonungen. Dabei verstanden es die Künstler ausgezeichnet die barocke Klangvielfalt und die homophone Satztechnik bei der „Missa de Beata Virgine“ von Gregor Aichinger, der „Missa Lauda Sion“ von Giovanni Pierluigi da Palestrina und bei der „Messa a 4 voci da capella 1651“ von Claudio Monteverdi herauszuarbeiten. Herz und Sinne gingen den Zuhörern auf bei den Vokalwerken von Komponisten dieser Epoche: „Preis und Anbetung“ von Irenäus Tozke, aus der ostkirchlichen Liturgie „Preiset den Herrn“ von Josef Rheinberger und vor allem das „Freuet Euch im Herrn“ aus Taize von Jaques Berthier für Kantor und Chor.
Beeindrucken konnte „Cantamus“ auch bei den drei Psalmvertonungen in Mottetenform: Psalm 150 „Laudate Dominum“ von Giuseppe Ottavio Pitoni, Psalm 66 „Jubelt dem Herrn“ von Fritz Goller und „Canite tuba“ aus dem Buch Joel von dem oberpfälzer Komponisten Tobias Weber.
Zwischen den einzelnen Chorgesängen brillierte Pfarrer Dr. Peter Maier auf der Chorempore an der Orgel. Der gesamte Kirchenraum wurde durch seine exzellente Spielweise in Klang gehüllt. Mit Werken von Georg Böhm „Allein Gott in der Höh sei Ehr „ und Johann Sebastian Bach „Nun danket alle Gott“ (BWV 657) und einer Choralbearbeitung aus der Kantate „Gott der Herr ist Sonn und Schild“ (BWV 79) zog er die Konzertbesucher in Bann.
Stehender langanhaltender Applaus der begeisterten Zuhörerschaft war Ausdruck der Wertschätzung und des hohen künstlerischen Niveaus der Sänger und Organisten. Mit der Zugabe des „Ave Verums“ von Mozart endete das Kirchweihkonzert in der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt. Pfarrgemeinderat-Sprecher Thomas Krinner bedankte sich auf das Herzlichste bei den Künstlern für ihre herausragenden Leistungen und bei Frau Mühlbauer, die diesen Konzertabend bereits zum neunten Mal organisiert hatte. Vor allem auch vom Orgelspiel „Ihres Pfarrers“ Dr. Peter Maier waren die Pfarrangehörigen begeistert, dessen Herzblut für diese Instrument man förmlich spüren konnte.
Text + Foto: Claudia Anzinger