Frieden ist kein Zustand
Oberschneiding gedachte der Opfer der gefallenen und vermissten Soldaten
Anlässlich des Volkstrauertages gedachte die Gemeinde Oberschneiding der Gefallenen und Vermissten der beiden Weltkriege und der bei den Auslandseinsätzen der Deutschen Bundeswehr gefallenen Soldaten.
Nach dem feierlichen Gottesdienst, zelebriert von Pfarrer Dr. Peter Maier und musikalisch umrahmt vom Kirchenchor Oberschneiding, versammelten sich die Kirchenbesucher und die Vereine mit ihren Fahnenabordnungen am Ehrenmahl. Flankiert von der Ehrenwache der Reservistenkameradschaft Oberschneiding, trugen die beiden Mädchen der vierten Klasse Weber Hannah und Krinner Anna das Gedicht „Heldenfriedhof“ von Josef Albert Stöckl vor: „Unzählige Gräber, Kreuze aus Holz und Stein, die darunter liegen, wollten nie Helden sein. Keine Hoffnung, kein Leben, keine ersehnte Heimkehr und ihr Platz bei den Liebsten der blieb immer leer. (…)“
In seiner Ansprache betonte Bürgermeister Seifert, dass die Opfer der Gefallenen und Vermissten ein Mahnzeichen für ein Leben in Freiheit und Frieden sei. Jeder Bürger sei aufgefordert, diesen Frieden wachsam im Auge zu halten und zu bewahren: „Frieden ist kein Zustand, den man erwerben und dauerhaft behalten kann, ohne etwas dazu zu tun. Frieden ist etwas Lebendiges, etwas, das immer wieder Nahrung braucht.“
Auf 66 Jahre Frieden auf dem europäischen Kontinent könne man nur zurückblicken, da es immer wieder Menschen in der Vergangenheit gegeben habe, die Tendenzen und Strömungen zu undemokratischen Verhalten oder gar zu Gewalt erkannt haben und bereit waren, diese im Keim zu ersticken.
Die Bundeswehr ist Garant für Stabilität, Sicherheit und Frieden – im Inland und Ausland. Seifert appellierte deshalb an alle, den Einsatzkräften- wo immer sie in Deutschland und in der Welt ihren Dienst tun und alles bis hin zum eigenen Leben geben – Respekt und Wertschätzung entgegenzubringen.
Als Zeichen der Verbundenheit legte Bürgermeister Seifert im Namen der Gemeinde Oberschneiding ein Kranzgebinde am Ehrenmal nieder. Auch Soldaten der Pateneinheit der Bundeswehr „Zentrum für Einsatzausbildung und Übungen des Sanitätsdienstes“, kurz ZEUS genannt, mit ihrem stellvertretenden Leiter Major Jörg Hülsermann wohnten der Gedenkfeier bei. Mit dem Lied vom guten Kameraden, gespielt vom Spielmannszug Oberschneiding und drei Böllerschüssen aus der Salutkanone der KSK Oberschneiding endete der Gedenkakt.
Pfarrer Dr. Peter Maier mit Diakon Johann Hofmann
Bürgermeister Seifert am Ehrenmal mit den Mädchen Weber Hannah und Krinner Anna
Pfarrer Dr. Peter Maier bei der Segnung
Text + Fotos: Claudia Anzinger