Eine „Pusteblume“ mit kindgerechten Qualitätsansprüchen
Ewald Seifert: „Entscheidung war mutig, modern und goldrichtig“
Allen Grund zum Feiern hatte die Gemeinde Oberschneiding am vergangenen Samstag. Nach insgesamt zweijähriger Bauzeit konnte die neue KITA (Kindertagesstätte) eingeweiht werden, was mit einer offiziellen Feierstunde, einem Tag der offenen Tür und einem Fest für die Kinder und ihre Familien von vielen hundert Besuchern gebührend gefeiert wurde.
Christa Heisinger, die stellvertretende Landrätin, bescheinigte der Gemeinde Oberschneiding in ihrem Grußwort eine seit vielen Jahren bemerkenswert qualitätsorientierte und umfassende Kinderbetreuung. In Oberschneiding, so Heisinger, seien die Zeichen der Zeit früh erkannt worden, und dementsprechend weit sei man in dieser Frage der Zeit heute voraus.
Wichtige Zukunftsinvestition
„Eine der größten Hochbauinvestitionen der letzten 25 Jahre und zugleich eine der wichtigsten Zukunftsinvestitionen für die Gemeinde Oberschneiding“ – so bezeichnete Bürgermeister Ewald Seifert die neue KITA in seiner Eröffnungsrede. Er wolle versuchen, seinen Rückblick auf die ca. 32 monatige Planungs- und Bauphase in eine rund 32 minütige Rede zu fassen, so Seifert eingangs. Dass es dann eine gute Dreiviertelstunde wurde, nahm ihm aber von den Gästen, unter ihnen auch der leitende Jurist am Landratsamt Straubing-Bogen, Regierungsdirektor Alois Lermer, nicht wirklich jemand übel, denn langweilig war der Streifzug durch die Themen Standortsuche, Bauverlauf, die vielfältigen Angebote, die Philosophie und die hohen Qualitätsansprüche der Einrichtung nie, ganz im Gegenteil.
Zunächst, so Seifert, war zwischen Neubau und Generalsanierung des vorhandenen Kindergartengebäudes mit Anbau von Räumen für Krippe und Hort zu entscheiden. Für die Beibehaltung des Standortes sprachen vor allem die zentrale Lage direkt an den Baugebieten, die großen Räume, die nach dem aktuellen Raumprogramm in der vorhandenen Größe nicht mehr genehmigt bzw. bezuschusst werden könnten und die Kosten. Bei einem Neubau hätte der Betrieb weiterlaufen können. Man entschied sich für den gewohnten Standort und so brauchte man ein Ausweichquartier. Aufgrund der damals bereits erfreulich hohen und stetig steigenden Kinderzahl kam nur eine Lösung mit zwei Interimsstandorten in Frage. So funktionierte die Gemeinde Räumlichkeiten in der Grundschule und im Pfarrheim Reißing um und fand dort zwei mehr als interimsmäßige Unterkünfte, wofür sich Seifert sowohl bei der Schulleitung, Rektorin Sonja Urban, als auch beim Reißinger Pfarrer, BGR Franz Schmidt als Hausherrn und Frau Maria Petzenhauser als Vorsitzende des vom ca. einjährigen Nutzungsausfall am meisten betroffenen Frauenbundes sehr herzlich bedankte. Nach dem folgenden Aus- und Umzug, bei dem – wie in Oberschneiding sehr häufig – der Elternbeirat unter Vorsitz von Stefan Bartonizek kräftig mithalf, wurde das vorhandene Gebäude vollständig entkernt, das Flachdach zu einem flach geneigten Pultdach umgebaut, Gruppenräume angebaut und eine neue Heizung installiert. Die Energie für die Heizung liefert eine Wärmepumpe, die „Wärme“ kommt aus Erdsonden im Garten. Große Fenster sorgen für viel Wärme und Licht, die großen Bäume im Garten bei Bedarf für viel natürlichen Schatten. Es wurden neue Möbel angeschafft, drei kleinkindgerechte Sanitärräume geschaffen, neue Außenspielgeräte gekauft und zu guter Letzt das Gelände mit Rollrasen belegt, um möglichst schnell den neuen Garten auch nutzen zu können.
Aktuell, so Seifert, werden 120 Kinder in Krippe, Kindergarten und Hort von einem 16-köpfigen Team betreut und – was besonders boomt – mit einem frischen, gesunden, warmen Mittagessen, zubereitet vom Antoniusheim in Münchshöfen, versorgt. „Wir sehen uns als Dienstleistungsbetrieb. Die Leistung ist die Kinderbetreuung, hochwertig in der Qualität der Betreuung und flexibel in der Handhabung“. Der Leitsatz des Hauses sei „hilf mir selbst zu tun, was ich können muss“. Die pädagogische Arbeit sei ganz darauf ausgerichtet, jedes Kind als Individuum wahrzunehmen, und es in seinem Tempo zu fördern und zu unterstützen. Ziel sei die Persönlichkeitsentwicklung und die Stärkung der sozialen Kompetenz der kleinen Erdenbürger.
Warum Pusteblume?
Der Name Pusteblume symbolisiere die Entwicklung des Kindes von der zarten Knospe (Krippenkind) über die Blüte (Kindergarten) bis es dann soweit ist und es wie an einem kleinen Schirmchen ins Leben (Schule/Hort) gleitet.
Abschließend bedankte sich Seifert sehr herzlich bei allen, die zum Gelingen der „Großbaustelle Pusteblume“ beigetragen haben, allen voran bei seinem Gemeinderat, der eine nicht einfache Entscheidung zu fällen hatte und „mutig, modern und wie sich heute zeige goldrichtig“ entschieden habe. Oberschneiding sei inzwischen für eine exzellente Kinderbetreuung bekannt und nicht wenige Familien entschieden sich dafür hier zu leben, weil sich neben vielen anderen Dingen hier Beruf und Familie besonders gut verbinden lassen. Ein nicht zu unterschätzender Positivfaktor bei der Gemeinderatsarbeit sei das außerordentlich gute Miteinander, das die Räte untereinander pflegten. Auch der Elternbeirat erfülle seine Botschafterfunktion nach außen sehr konstruktiv und bilde eine wichtige Grundlage für die gute Entwicklung der Einrichtung. Seifert dankte den Eltern für ihr Verständnis während der Bauphase und für das gute Zusammenwirken in der „Erziehungspartnerschaft“. Ein besonderes Dankeschön ging an Doris Lösch für die Erarbeitung des kompletten Pusteblume-Designs. Zu schätzen wusste der Bürgermeister auch die Arbeit vieler sehr engagiert arbeitender Firmen und seiner Mitarbeiter in der Verwaltung, aus deren Kreis er besonders dem geschäftsleitenden und mit der Leitung der Baustelle beauftragten Beamten Reinhold Maier dankte. Blumen gab`s dann für die Damen – kurz aber irgendwie fast liebevoll genannt „Mädels“ – und die drei „Jungs“ (bekamen Schokoladiges) um Leiterin Bettina Griesbeck. Die Damenmannschaft und die Jungs, so Seifert, seien das eigentlich Wertvolle an der KITA. Denn die besten räumlichen Voraussetzungen wären nicht viel wert ohne „unser hervorragendes, engagiertes, flexibles, ständig fortbildungswilliges Team“. An das Personal gewandt sagte Seifert: „Ich bin richtig stolz auf Euch“. Und in ganz besonderem Maße gelte dies auch für die Leiterin Bettina Griesbeck. Sie habe während der Bauphase – von der farblichen Gestaltung der Räume, dem Stil der KITA, der Auswahl der Einrichtung etc. – enorm viel geleistet. Darüber hinaus habe sie den Roten Faden im Konzept des ganzen Hauses gelegt. Die Entwicklung des Kinderbetreuungsangebotes in Oberschneiding trage auch ihre Handschrift. Sie sei für die hervorragende Teamqualität verantwortlich, habe ein bemerkenswertes Gespür für die Bedarfe der Zukunft, arbeite unermüdlich und sei eine ausgezeichnete Botschafterin Oberschneidings.
Es folgte die Erteilung des kirchlichen Segens durch Pfarrer Dr. Peter Maier und den evangelischen Pfarrer Heinz-Günther Ernst. Mit einem gemeinsamen Mittagessen ging die Feierstunde fast nahtlos in einen Tag der offenen Tür mit mehreren Hundert Besuchern über.
Die Ehrengäste, (v.l.) Pfarrer Dr. Peter Maier, Stv. Landrätin Christa Heisinger, Regierungsdirektor Alois Lermer, Bürgermeister Ewald Seifert, 3. Bürgermeister Konrad Schmerbeck, Kindertagesstättenleiterin Bettina Griesbeck, 2. Bürgermeister Ernst Forster
Die Ehrengäste bei der Einweihung der Kindertagesstätte
Auftritt der Kindergartenkinder beim Tag der offenen Tür
Segnung der neuen Räumlichkeiten durch Pfarrer Dr. Peter Maier und Pfarrer Heinz-Günther Ernst