„Wie im Himmel, so auf Erden“ – Feierliche Primiz in Oberschneiding und Wolferkofen

„Wie im Himmel, so auf Erden“

Feierliche Primiz in Oberschneiding und Wolferkofen

„Im Prinzip“, so sagte der künftige Neupriester Marco Piranty vor einem Jahr bei seiner Diakonenweihe, „brauche ich für meine Primiz nur einen Altar, Brot und Wein.“ Wer aber in den letzten Monaten die Aktivitäten in Oberschneiding und Wolferkofen verfolgte, konnte erkennen, dass es die Pfarrgemeinde nicht bei diesem bescheidenen Rahmen belassen will. Der Primizausschuss unter Führung von Thomas Krinner organisiert am Samstag und Sonntag mithilfe fast aller Vereine und vieler freiwilliger Helfer ein fröhliches Glaubensfest für die gesamte Pfarrgemeinde.
Es beginnt am 26. Juni um 9 Uhr im Hohen Dom zu Freising, wo Marco Piranty neben drei Mitbrüdern durch Handauflegung und Gebet von Erzbischof Dr. Reinhard Marx zum Priester geweiht wird. Noch am gleichen Tag empfängt die Heimatgemeinde Oberschneiding ihren Neupriester um 18.15 Uhr am neuen Feuerwehrhaus. Es folgt ein Kirchenzug mit Pfarrer Dr. Peter Maier, Diakon und Ministranten, Vereinsabordnungen, Kindergarten- und Schulkindern, Personen des kirchlichen und öffentlichen Lebens und der gesamten Bevölkerung zum Pfarrer-Handwercher-Platz, wo sich der Primiziant in das Goldene Buch der Gemeinde Oberschneiding eintragen wird. Verschiedene Darbietungen, Ansprachen und ein Stehempfang werden folgen. Am Sonntagmorgen um 8.30 Uhr zieht die Pfarrgemeinde zum Elternhaus des Primizianten und geleitet ihn feierlich zur Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt, wo um ca. 10 Uhr das Primizhochamt stattfindet. Anschließend wartet – auch per Bustransfer erreichbar – das gemeinsame Primizmahl in der Egelerhalle im nahe gelegenen Wolferkofen, zu dem sich knapp 500 Gäste angemeldet haben. Seinen Abschluss findet der Primiztag in der feierlichen Dankandacht um 16.30 Uhr in der Pfarrkirche Oberschneiding, bei der der Primiziant auch den Einzelprimizsegen erteilen wird. Unter den Gästen werden die beiden Priester sein, die ihre Primiz zuletzt in Oberschneiding feierten: vor 54 Jahren Pfarrer Ludwig Bumes und vor 37 Jahren Missionspfarrer Josef Metz, der in Südafrika wirkt.

Marco Piranty ist am 11. 12. 1978 geboren. Nach dem Abitur am Johannes-Turmair-Gymnasium in Straubing studierte er Theologie in Regensburg, Rom und München. Seinen Pastoralkurs absolvierte er in den beiden letzten Jahren in Waldkraiburg. Dabei konnte er praktische Erfahrungen im Taufen und Predigen, bei Hochzeiten und Beerdigungen sammeln. Außerdem erteilte er Religionsunterricht an der Grund- und Hauptschule. Als Primizspruch wählte er einen Vers aus dem Vaterunser: „Wie im Himmel, so auf Erden“ (Matthäus-Evangelium, 6, 10). Marco Piranty hat sich in den letzten vier Wochen noch einmal intensiv auf die Weihe und seine künftigen Aufgaben vorbereitet. Er ist sich bewusst, dass die Lebensform, zu der sich der Priester verpflichtet, im Widerspruch zum herrschenden Zeitgeist steht. Dennoch ist er überzeugt, dass diese Lebensform für den Dienst des Priesters angemessen und sinnvoll ist. „Im Gehorsamsversprechen kommt zum Ausdruck, dass ich nicht in eigener Sache unterwegs bin, sondern im Namen Jesu Christi“, sagt er. Der Verzicht auf Ehe und Familie sei zwar ein großes Opfer, ermögliche dem Priester aber, ganz für die Menschen da zu sein. Marco Piranty freut sich besonders darauf, als Priester mit der Gemeinde und für die Gemeinde die Eucharistie zu feiern und den Menschen im Bußsakrament im Namen Gottes Vergebung zuzusprechen.

Text + Foto: A. Meinzinger
 

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