Jahreshauptversammlung des VdK Oberschneiding

Der VdK ist gefragter denn je

Vortrag von Kreisgeschäftsführer Christian Eisenried – Neuwahlen brachten kein Ergebnis

Die VdK-Ortsgruppe Oberschneiding führte kürzlich im Gasthaus Goldberg ihre Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen durch. In den Ausführungen der Vorstandschaft besteht der Verein momentan aus 117 Mitgliedern. Alle vier Jahre muß laut Satzung eine neue Vorstandschaft gewählt werden. In dieser Zeit gab es 18 Sterbefälle und 16 Austritte. In den letzten vier Jahren gab es aber auch 53 Neuanmeldungen. Neben allerlei Aktivitäten im Vereinsjahr hält der VdK mehrere Male Sprechtage im Rathaus Oberschneiding ab. Es gab im Anschluß einige Ehrungen. Für 30 Jahre Mitgliedschaft wurde Karl Bergmann geehrt. Für 10 Jahre Mitgliedschaft zum VdK Ludwig Brunner, Rainer Bauer, Anita Ingerl, Josef Kinseher, Richard Schreiner und Hildegard Wetzel. Paula Biechl erhielt eine Urkunde und die Ehrennadel für 10 Jahre Mitarbeit im VdK-Ortsverband Oberschneiding.

Der Sozialverband der VdK Bayern ist gefragter denn je. Dies läßt sich aus der Mitgliederstatistik für das laufende Jahr 2010 entnehmen. Unter diesen Begrüßungsworten begann die Rede von Kreisgeschäftsführer Christian Eisenried aus Straubing. Von Jahresbeginn bis heute haben wir rund 32000 neue Mitglieder aufgenommen. Pro Tag nehmen wird durchschnittlich 145 neue Mitglieder auf. Die Gesamtmitgliederzahl des VdK Bayern beträgt jetzt 573000, das sind 20000 mehr als von einem Jahr. Der VdK Bayern hat seit über zehn Jahren hohe Mitgliederzuwächse. Aber der Zulauf an neuen Mitgliedern in den letzten beiden Jahren war so groß wie seit unserer Gründung vor über 60 Jahren nicht mehr. 4,5 Prozent der bayerischen Gesamtbevölkerung sind jetzt Mitglied im VdK. Natürlich freuen wir uns über den Mitgliederzuwachs. Wir sehen darin einen 'Vertrauensbeweis für unseren Verband  und unsere ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, stellte Christian Eisenried stolz fest. Sein Hauptaugenmerk stellte Eisenried auf die momentane VdK-Protestaktion "Stoppt den Sozialabbau”. Es läuft etwas verkehrt in unserem Land. Es darf nicht sein, dass in Zeiten der Krise die Reichen verschont und die Armen geschröpft werden. Doch genau das kommt beim unsozialen Sparpaket der Regierung sowie der geplanten Gesundheitsreform oder den Überlegungen zur Rentenpolitik heraus. Dem VdK geht es nicht um eine pauschale Politikerschelte. Wir beziehen unseren Protest auf die ganz konkret geplanten Maßnahmen. Und auch bei sehr sachlicher Betrachtungsweise ist nur eine Schlußfolgerung möglich. Die Kluft zwischen Arm und Reich wächst.

Die Stimmung in Deutschland droht zu kippen. Die Mittelschicht gerät immer mehr unter Druck, viele Menschen fürchten sich vor einem sozialen Abstieg, zum Bespiel wenn sie den Arbeitsplatz verlieren oder wenn die Gesundheit nicht mehr mitspielt. Die Maßnahmen der Bundesregierung bewirken, dass Werte wie Solidarität und sozialer Zusammenhalt aufs Spiel gesetzt und dass die Armut in Familien und im Alter zur konkreten Bedrohung werden. Das können wir nicht zulassen. Die VdK fordert, dass wieder das rechte Maß in die Politik einkehren muß. Milliardenschwere Unterstützungen für Geldinstitute sind für den armen Rentner, der ohne Heizkostenzuschuss den nächsten Winter überstehen muß, ein Schlag ins Gesicht. Auch andere Aktionen wie Mehrwertsteuergeschenke für Hoteliers, lukrative Laufzeitverlängerung für Kernkraftwerke oder ähnliche Vorfälle, muß das Streben nach sozialer Gerechtigkeit endlich wieder das politische Handeln bestimmen. Die Bundesregierung ist dabei, das grundsätzliche Politik-Vertrauen der Menschen zu verlieren. 

Die Finanzkrise darf nicht willkommener Anlass der Politik sein, am Grundprinzip unserer solidarischen Gesellschaft zu rütteln. Die Pläne der Bundesregierung gehen aber genau in diese Richtung, sie sind nichts weiter als Sozialabbau im großen Stil. Der Sozialverband VdK ist mit 1,5 Millionen Mitgliedern Deutschlands größte Soziallobby, seine Stimme hat Gewicht. Wir machen Interessenspolitik im besten Sinne. Eben für diejenigen, die nicht immer auf der Sonnenseite des Lebens stehen. Wer arm oder krank ist oder beruflich kaum noch Chancen hat. braucht die Unterstützung der Gesellschaft und darf nicht noch stärker an den Rand gedrängt werden. 

Nach den aufrüttelnden Schlußworten von Kreisgeschäftsführer Christian Eisenried erfolgte zum Abschluß die Neuwahlen für den VdK-Ortsverband Oberschneiding. Wahlleiter Eisenried führte nach der Entlastung der alten Vorstandschaft die Neuwahlen durch. Leider stellte sich kein Mitglied für ein Amt zur Verfügung. In den anschließenden Diskussionen wurde festgestellt, dass die heutige Versammlung die schlechtbesuchteste in den vergangenen 63 Jahren war. Es wurde nun beschlossen, in einer weiteren Versammlung doch noch eine neue Vorstandschaft finden zu können. Sollte sich bei einer weiteren Neuwahlenversammlung wieder keine Vorstandschaft ergeben, so wird der Ortsverein einem Nachbarverein zugeteilt und die Sprechstunden im Oberschneidinger Rathaus entfallen.

Christian Eisenried ehrt Paula Biechl für ihr Engagement für den VdK

Text + Foto: A. Meinzinger

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