Grimminelle Gschichten im Antoniusheim

 

Langweilig wird es dem gelernten Flurbereinigungstechniker wohl eher selten, denn zum Lebensunterhalt verbringt er seine Zeit neben seinem Teilzeitjob in einer niederbayerischen Behörde entweder auf der Bühne oder bei Bandproben, in seiner Landwirtschaft, gibt vereinzelt Klavierunterricht, ist als kreativer Graphikdesigner zu buchen, komponiert Lieder und Instrumentalstücke, schreibt Gedichte und Kabarettnummern, und bei sonnigen warmen Wetter – falls es die Zeit erlaubt – ganz oft in gemütlichen Biergärten Bayerns zu finden.

 

 

Das hätten sich die Bewohner des Heimes nicht gedacht. Tom Bauer fabriziert ja wirklich "Grimminelle Gschichten". Märchen wie Dornröschen und Rotkäppchen einmal ganz anders, nämlich auf bayerisch. Wer glaubt, für Märchen wird man irgendwann zu alt, der irrt sich. Für Gschichten der Gebrüder Grimm gibt es keine Altersgrenze. Dieses Buch, das Tom Bauer den Bewohnern vorlas, ist geradezu "grimminell" witzig. Der Autor hat den Märchen einen neuen Anstrich verpasst: Modern sind sie geworden, in Reime gefasst und einfach urkomisch. Zwischen seinen Vorlesungen griff er immer wieder in die Klaviertasten, die er auch meisterlich beherrschte.

Das Wortspiel veranlasste ebenso zum Schmunzeln wie der Inhalt des Buches. Bei den Gebrüdern Grimm hat sich sich der kreative Moosfürther Märchen ausgesucht und diese auf seine gekonnte humorvolle Art interpretiert.

Tom Bauer mit Hut vor den Heimbewohnern

Text + Foto: A. Meinzinger

 

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