Ehrung von fünf verdienten Gemeindebürgern
Diese Woche wurden fünf verdiente Gemeindebürger der Gemeinde Oberschneiding geehrt. Die Ehrung fand im Sitzungssaal des Rathauses statt. Der gesamte Gemeinderat, Ehrengäste und natürlich die Geehrten waren bei dieser Feier anwesend. Bürgermeister Ewald Seifert führte zu Beginn aus: "Dies ist eine Ehrung für langjährige Ausübung eines Ehrenamtes oder besonderes bürgerschaftliches Engagement. Wenn man unsere Gesellschaft mit einem Menschen vergleichen würde, dann würde ich sagen: Das Ehrenamt ist das Gemüt dieses menschlichen Wesens. In Deutschland sind 23 Millionen Menschen über 14 Jahren ehrenamtlich tätig. Fünf davon, besonders verdiente, sind heute bei uns, um von der Gemeinde für ihre unentgeltliche Tätigkeit eine kleines Dankeschön zu empfangen.”
Die Laudatio für Ludwig Baier nahm Christian Schambeck vor. Schambeck führte aus: "Ich habe heute die Aufgabe, oder besser gesagt die Ehre, in Lugg, wie in seine Freunde und Bekannten nennen, sein Vereinsleben, sein Wirken und seine insgesamte Beschreibung über sein urbayerisches Unikat zu geben." Am Anfang führte er die Tätigkeiten von Ludwig Baier beim TSV Oberschneiding aus. 1982 wurde er zum Vorsitzenden gewählt, eine schwere und verantwortungsvolle Aufgabe. Ein Jahr später hatte er die besondere Aufgabe, die Organisation der 55-Jahrfeier mit Einweihung des neuen Sportgeländes. Die Spieler hatten es ihm gedankt und 1986 wurde die erste Meisterschaft nach Oberschneiding geholt. 1988 ist dann der Verein unter seiner Führung in die Bezirksliga West aufgestiegen. Aber nicht nur der Fußball war seine Leidenschaft. Auch bei der Jagdgenossenschaft Niederschneiding war er mit Leib und Seele dabei. Er war erster und auch noch zweiter Vorstand. Auch bei der Freiwilligen Feuerwehr Niederschneiding war er 15 Jahre Kommandat, übernahm anschließend den Posten des Kassiers. Jeder von den drei genannten Vereinen dankten ihm für ihre ehrenamtliche Tätigkeiten zum Wohle der drei Vereine. Der TSV für 10 Jahre Vorstandschaft, die Jagdgenossen für 20 Jahre als 2. Vorstand und 10 Jahre als 1. Vorstand und die FFW Niederschneiding für 15 Jahre Kommandantschaft und 32 Jahre Kassier.
Die Laudatio für den nächsten verdienten Gemeindebürger Johann Kohlhofer nahm Pfarrer Dr. Peter Maier vor. Am 15. August 1941 tritt Hans Kohlhofer im Alter von 18 Jahren der Freiwilligen Feuerwehr Großenpinning bei. Im Frühjahr 1962 erklärt er sich zur Übernahme des Amtes als Kirchenpfleger und Mesner bereit. 47 Jahre lang hatte er daraufhin das Amt in Großenpinning treu und absolut verläßlich ausgeübt. Im selben Jahr wird Hans Kohlhofer auch in den Gemeinderat der ehemaligen Gemeinde Großenpinning gewählt. 1971 wird Johann Kohlhofer zum 2. Vorsitzenden der Krieger- und Soldatenkameradschaft Oberschneiding gewählt. Im Jahr 1976 wird Hans Kohlhofer zusätzlich zu seinen Ämtern als Kirchenpfleger von Großenpinning und Gemeinderat auch noch in die Kirchenverwaltung Oberschneiding gewählt. Und kaum gehört er der Kirchenverwaltung Oberschneiding an, schon geht er gemeinsam mit Pfarrer Alois Primbs daran, die Kirche von Großenpinning zu renovieren. 1978 wird Hans Kohlhofer auch noch zum 1. Vorstand der Freiwilligen Feuerwehr Großenpinning gewählt. Am 30. April 1990 wird er zum Ehrenvorstand ernannt. Im Jahr 1982 wird Hans Kohlhofer zum 1. Vorsitzenden der Krieger- und Soldatenkameradschaft Oberschneiding gewählt und übernimmt gleichzeitig das Amt des 1. Vorstandes beim Gäubodenspielmannszug Oberschneiding. Im Jahr 2003 wird er zum Ehrenvorsitzenden der Krieger- und Soldatenkameradschaft Oberschneiding und zum Ehrenvorstand des Gäubodenspielmannszugs Oberschneiding ernannt. Pfarrer Dr. Peter Maier sagte zum Abschluß seiner Ausführungen: Bis zum heutigen Tag ist Hans Kohlhofer immer freundlich, fröhlich und gut gelaunt geblieben – eines der letzten Originale in der Gemeinde Oberschneiding, und das im besten Sinn des Wortes.
Die dritte Laudatio für Engelbert Lermer nahm sein Nachbar Alfred Meinzinger vor. Meinzinger sagte unter anderem: Seine ehrenamtlichen Tätigkeiten waren und sind aus dem Gemeindeleben in Oberschneiding nicht mehr wegzudenken. Seine große Liebe und Leidenschaft ist die Schreinerei und das anschließende Bemalen seiner selbstgefertigten Produkte. Viele Vereine waren es, denen er half, sein Festzelt mit seinen Werken zu verschönern. Sei es durch Begrüßungstafeln am Ortsanfang oder von Hinweistafeln und das Anfertigen von Vereinssachen, wie z. B. das Fertigungen von Vereinstaferln. Die Figuren am Oberschneidinger Maibaum sind auch aus seinen Händen entstanden. Natürlich hat er auch viele andere ehrenamtliche Tätigkeiten aufzuweisen, z. B. die Restaurierung der ca. zwei Meter hohen Madonnenfigur, die im Friedhof in Oberschneiding steht oder die Renovierung der Waldkapelle in Hölldorf. Ferner sind in dieser Laudatio noch einige wichtige Sachen vermerkt: 1967 gründete er den RK-Ortsverband Oberschneiding und ist heute dessen Ehrenvorsitzender. 1977 gründete er den SPD-Ortsverband Oberschneiding, dessen Vorsitzender er 20 Jahre war. Außerdem war er 18 Jahre als Gemeinderat in der Gemeinde Oberschneiding tätig. Und als wahrscheinlicher Abschluß seiner ehrenamtlichen Karriere ist er seit vergangenen Sonntag Vorstand der Krieger- und Soldatenkameradschaft Oberschneiding.
Die Laudatio für Rudolf Petzko nahm 1. Bürgermeister Ewald Seifert selbst vor. Rudolf Petzko pflegt seit über 40 Jahren das Grundstück der Gemeinde in der Siedlung Ecke Tannenstraße/Birkenstraße. Bürgermeister Seifert berichtete unter anderem, dass mit Beginn seiner ehrenamtlichen Tätigkeit die Brennessel genauso hoch wie sein damals 5-jähriger Sohn waren. Er hat den Rasen gemäht, vertikutiert und die Sträucher geschnitten. Rasen gemäht ohne Benzingeld. Er hat viele Sträucher selbst gepflanzt, ohne Kostenerstattung und seine eigene Gartenbank in der Siedlung aufgestellt, auch zum Wohle anderer Einwohner. Es ist schon bemerkenswert, dass Rudolf Petzko eine öffentliche Grünfläche pflegt, von der jedermann etwas hatte. Der Platz für Kinder war auch als Spielplatz sehr beliebt. Die Aufsicht und die Kontrolle übernahm selbstverständlich wieder Rudolf Petzko.
Die fünfte und letzte Ehrung für Eduard Roth nahm wieder Pfarrer Dr. Peter Maier vor. 20 Jahre war Eduard Roth Mitglied im Pfarrgemeinderat Oberschneiding (1990-2010), davon vier Jahre als Schriftführer (1990-1994) und anschließend zwölf Jahre als Pfarrgemeinderatsvorsitzender. Seither ist er Ehrenvorsitzender des PGR Oberschneiding. Er organisierte zahlreiche Pfarrausflüge und rief das Pfarrfest ins Leben. Lange Jahre leitete er auch die Kath. Erwachsenenbildung im Bereich Oberschneiding. Zwölf Jahre war Eduard Roth als Kommunionhelfer tätig: von 1995 bis 2007. Seit sechzehn Jahren hilft er regelmäßig mit bei vielen wichtigen Aufgaben in der Pfarrgemeinde: Durchführung und Abrechnung der Caritas-Sammlungen, Erstellung der Pläne für Lektoren und Kommunionhelfer, regelmäßige Mithilfe beim Pfarrbrief-Falten. Viele weitere Hilfsdienste in der Pfarrgemeinde hat Herr Eduard Roth übernommen, wie zum Beispiel als Aushilfs-Mesner, Mithilfe beim Christbaumaufstellen, Unterstützung des Seniorenclubs oder Neuorganisation der Verteilung der „Sonntagszeitung“. Seit über 25 Jahren ist Herr Roth auch Mitglied in der Verantwortlichenrunde der Kath. Familiengemeinschaft (ca. 1983 bis heute). Darüber hinaus ist er auch aktives Mitglied in verschiedenen Bläsergruppen: 10 Jahre im Reißinger Bläserkreis (seit ca. 2000) und 35 Jahre in der Bläsergruppe des Bayerischen Jagdverbands (BJV), Kreisgruppe Straubing (seit 1974). Am 1. Mai wird er, so hoffen wir, zum 19. Mal bei der Wallfahrt auf den Bogenberg blasen. Jeder der fünf verdienten Gemeindebürger erhielt aus der Hand von Bürgermeister Ewald Seifert eine Urkunde und noch andere Präsente. Zwischen den einzelnen Ehrungen spielt die Reißinger Stubnmusi auf. Anschließend gab es noch ein gemütliches Beisammensein im Rathaussaal.
Bildunterschrift: Die Geehrten mit den Laudatoren und 1. Bürgermeister Ewald Seifert.
Text+Fotos: A. Meinzinger