Bauernjahrtag in Oberschneiding

Bauernhilfsverein veranstaltete Bauernjahrtag mit Gedenkgottesdienst

Der Bauernhilfsverein Oberschneiding beging am Mittwoch seinen 148. Bauernjahrtag. Nach dem Gedenkgottesdienst für die verstorbenen Mitglieder, der von Pfarrer Dr. Peter Maier konzelebriert wurde und dem feierlichen Mitwirken des Kirchenchores wurde der Jahrestag im Gasthaus Krinner gefeiert. Vorstand Franz Geiger begrüßte alle Anwesenden und die Ehrengäste. Leider sagte Geiger, sei der Bauernhilfsverein auch in den vergangenen zwölf Monaten nicht von Todesfällen von Mitgliedern verschont geblieben. Es sind dies: Josef Rabl, Münchshöfen; Markus Apfel, Oberschneiding; Georg Schmerbeck, Hölldorf und Xaver Gritsch, Niederschneiding.

Es folgte der Kassenbericht von Martin Langgartner aus Strähberg. Ihm wurde eine vorzügliche Kassenführung bescheinigt. Weiter der Bericht des Schriftführers Gregor Köring. Er berichtete über die Aktivitäten des Vereins im Jahr 2009. Nach dem gemeinsamen Abendessen folgte noch ein Ausblick auf das Jahr 2010 durch Vorstand Franz Geiger.

Es folgten noch Grußworte von Bürgermeister Ewald Seifert. Er berichtete über die Wirtschaftskrise aus Sicht der Gemeinde Oberschneiding.

Direktor Franz Fuchs vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten aus Straubing informierte über die Bildungsmaßnahmen des Amtes und zeigte sich erfreut über die guten Schülerzahlen der Berufsschule und Studierendenzahlen der Fachschule. Im Herbst 2010 ist die Landwirtschaftsschule, Abteilung Landwirtschaft, bereits ausgebucht. Bei den Agrarumweltmaßnahmen findet die agrarökologische Ackernutzung sehr großen Zuspruch. Die Förderfläche wurde jedoch auf 5 ha pro Betrieb begrenzt. Über 1000 Landwirte beteiligen sich an Agrarumweltmaßnahmen. Besorgt äußerte sich Franz Fuchs über den enormen Flächenverbrauch im Landkreis durch den Bau von Photovoltaikanlagen. Rund 550 ha sind schon bebaut und geplant. Dadurch steigen die Pachtpreise auf eine Höhe, die für die Produktion konventioneller Agrargüter nicht mehr wirtschaftlich sind. Nach den Darstellungen des Redners steht der Bau von Photovoltaikanlagen auf guten Ackerstandorten auch im krassen Widerspruch zu den Bemühungen einer energie- und ressourcenschonenden Wirtschaft.

Es folgten noch Grußworte von BBV-Obmann Gerhard Stadler zu allgemeinen Themen, die alle anwesenden Besucher sehr interessierten.

Zum Schluß als Höhepunkt der gelungenen Veranstaltung das Referat von Dipl.-Ing. Leonhard Scheuerecker. Er ist im Rohstoffmanagement der Firma Schmack Energie tätig. Er berichtet in seinem Referat „Was bringt die Zukunft für die Biogasanlage Aiterhofen und für ihre Anbauer? über aktuelle Themen zum Stand in diesem Bereich. Die Biogasanlage Aiterhofen ist eine der größten in ganz Europa. Sie ist eine 10 Megawatt-Gaseinspeisungsanlage und versorgt ca. 12000 Haushalte pro Jahr. Die Anlage wurde von Schmack Energie gebaut. Die Firma macht das Management und die E.ON Bioerdgas GmbH ist der Betreiber. Dipl.-Ing. Scheuerecker berichtete in seinen Ausführungen über die Vertragskonditionen allgemein, über die Auszahlungspreise, die derzeit fallenden Preise für Agrarrohstoffe, die Entwicklung der Getreidepreise, einen Ernterückblick über das vergangene Jahr und Probleme mit den Gärresten. Zu diesem Thema sagte Scheuerecker, das 18.000 Tonnen im Frühjahr voraussichtlich vorhanden sind. Sperrzeiten gemäß der Düngemittelanwendungsverordnung sind einzuhalten. Landwirte erhalten zu Beginn 2010 ein schriftliches Gärrestkonto (welche Menge an Gärrest ihnen zusteht) und eine Abholung ist nur nach vorheriger Anmeldung möglich. Der Landwirt ist verpflichtet, etwa 80 % der angelieferten Substratmenge in Tonnen als Gärrest in Tonnen zurückzunehmen. Weiter berichtete er über Anbautechnik und Stellung in der Fruchtfolge. Anschließend folgte noch eine rege Diskussion zu verschiedenen Themen.

2010-01-18-bauerhilfsverein

Text + Foto: A. Meinzinger (10945)

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