Die Kriegsopfer mahnen zum friedlichen Miteinander

Die Kriegsopfer mahnen zum friedlichen Miteinander

– KSK beging ihr Jahresfest –

Das Jahresfest der Krieger- und Soldatenkameradschaft begann um 6.00 Uhr mit dem Weckruf des Gäubodenspielmannszuges. Am Kirchenzug beteiligten sich zahlreiche Vereinsabordnungen, Bürgermeister und Gemeinderat. Den Gedenkgottesdienst für die Opfer beider Weltkriege zelebrierten Pfarrer Dr. Peter Maier und Diakon Johann Hofmann. Wolfgang Anzinger verlas die Namen der Gefallenen und Vermissten der Pfarrgemeinde Oberschneiding in der Pfarrkirche.

 

Nach dem Gottesdienst fanden sich Pfarrer, Ministranten, Kirchenbesucher und die zahlreichen Fahnenabordnungen zur Gedenkfeier am Ehrenmal ein. Die Ehrenwache, gestellt von der Reservistenkameradschaft, hatte bereits vorher Stellung bezogen. Die Schülerinnen Verena Lermer und Lena Gruber sprachen einen Prolog.

 

In seiner Gedenkrede sagte Vereinsmitglied Engelbert Lermer:

„Manch kritischer Zeitgenosse stellt heutzutage den Gedenkakt am Ehrenmal in Frage. Er meint, die Weltkriege lägen schon so weit zurück und alles wäre nicht mehr zeitgemäß. Wenn wir dieses Mahnmal nur als Ehrenmal sehen, an dem wir die Gefallenen als Helden verklären, mag Kritik angebracht sein.

Wir sollten die Kriegstoten nicht als Helden ehren. Sie selbst würden sich dagegen wehren, denn dann hätten wir ihren Opfertod nicht richtig erkannt und begriffen. Sie wurden von einem nach Ruhm und Ehr strebenden Kaiser und einem machtbesessenen, wahnsinnigen Diktator auf die Schlachtfelder und in den Tod geschickt.

Wir stehen hier, um Lehren aus der Geschichte zu ziehen, dass sich künftig solche Vernichtungskriege nicht mehr wiederholen.

Wir sollten dankbar sein, dass wir heute in einer anderen Zeit leben dürfen, in der zwar auch nicht alles Gold ist, was glänzt, aber wir können im Gegensatz zu damals unsere politischen Führer in geheimen und freien Wahlen selbst bestimmen. Die Namen der Gefallenen und Vermissten auf dem Ehrenmal geben Zeugnis von der Sinnlosigkeit eines Krieges und mahnen uns zum friedlichen Miteinander in einer freiheitlich, demokratischen Staatsordnung.“

 

Danach erklang das Lied vom guten Kameraden. Währenddessen wurden drei Salutschüsse aus der Vereinskanone abgefeuert. Der Gedenkakt am Ehrenmal endete mit dem Zapfenstreich, vorgetragen vom Gäubodenspielmannszug.

Im Gasthaus Krinner eröffnete Engelbert Lermer, stellvertretend für den verhinderten 1. Vorsitzenden Heribert Wankerl, die 106. Jahreshauptversammlung und hieß alle Mitglieder und Gäste herzlich willkommen. Die Versammlung gedachte danach der im Vereinsjahr verstorbenen Mitglieder. Lermer bedankte sich bei allen Mitwirkenden, die zum Gelingen des Jahresfestes beigetragen hatten. Hans Wittmann trug die Berichte des Schriftführers und Kassiers vor. Nach der Berichterstattung wurden zahlreiche Mitglieder für ihre 25-jährige Mitgliedschaft geehrt.

Zum Schluss wurde ein Antrag auf Renovierung des Kriegerdenkmals eingebracht und diskutiert. Über die Auftragsvergabe wird in nächster Zeit entschieden.

09-04-29-heldenehrung

 

Text + Foto: A. Meinzinger
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