Information zur Neuansiedlung der RHG in Oberschneiding
Vorsitzender Stefan Plendl konnte zum Jahrestag des Bauernhilfsvereins Oberschneiding im Gasthaus Krinner neben zahlreichen Vereinsmitgliedern auch Gäste aus Kirche, Politik, Wirtschaft und der Geschäftswelt begrüßen. Der Tag begann traditionell mit einem Gottesdienst zum Gedenken an die verstorbenen Mitglieder, der von Pfarrer Dr. Peter Maier feierlich zelebriert wurde. Hauptreferent des Abends war Rupert Kiermeier, der über die geplante Neuansiedelung der Raiffeisen-Handels-GmbH Ostbayern kurz RHG in Oberschneiding informierte.
„Obwohl sich die Bedeutung des Bauernhilfsvereins über die Jahrzehnte hinweg verändert hat, sind die Vereinsinhalte aktueller denn je!“ stellte Vorsitzender Stefan Plendl eingangs fest. Sich gegenseitig zu unterstützen, Traditionen aufrecht zu erhalten und miteinander für die Sache einzustehen, dafür steht der Bauernhilfsverein. „Gerade in schwierigen Zeiten ist der Zusammenhalt der einzelnen Berufsgruppen, und der Bevölkerung generell, enorm wichtig!“
Anschließend gab Vereinsschatzmeister Martin Langgartner einen Überblick über die Einnahmen und Ausgaben und berichtete über einen zufriedenstellenden Kassenstand. Der Verein beteiligte sich auch aktiv am kirchlichen und gesellschaftlichen Leben der Gemeinde wie aus dem Tätigkeitsbericht des Schriftführers Ruppert Kiermeier zu entnehmen war. Die diesjährige Kollekte wurde für eine Spende an die First Responder Oberschneiding verwendet.
Stellvertretende Landrätin Barbara Unger ging in ihrem Grußwort auf die Bauernproteste ein, durch die die Bevölkerung wachgerüttelt worden sei. „Bei all den Problemen geht es doch vorallem auch um die Wertschätzung des Bauernstandes in der Gesellschaft!“ Des Weiteren konnte Unger von einem großzügigen Zuschuss der Regierung beim Umbau der Hauswirtschaftsschule Straubing berichten. Erfreulich sei auch die große Nachfrage der Studierenden.
Auch Bürgermeister Ewald Seifert spricht dem gesellschaftlichen Zusammenhalt für das demokratische Gemeinwesen eine zentrale Bedeutung für die Zukunft zu. „Die kommenden Zeiten werden schwierig werden, daher ist es wichtig, sich nicht anzufeinden, sondern sich gegenseitig zu unterstützen!“ Ferner berichtete er von der BMW-Ansiedlung in der Nachbargemeinde Straßkirchen. Da der Konzern östlich der B20 Ausgleichsflächen suche, könnte dies auch für die Landwirte aus Oberschneiding eine positive Entwicklung bedeuten.
Markus Saller vom BBV Deggendorf vertrat den Kreisobmann des BBV und ging in seinem Grußwort auf die zahlreichen Demoveranstaltungen ein, die vom Bauernverband und „LandSchafftVerbindung“ organisiert worden waren. Er lobte die Demoteilnehmer, die sich alle an die Regeln hielten und friedlich ihren Unmut an der Regierung zum Ausdruck brachten. Er kündigte an, dass weitere Demos folgen werden, um die Ziele der Bauern zu erreichen. Martin Krinner, Geschäftsführer des Maschinenrings Straubing (MR) erinnerte die Versammlungsteilnehmer an die Fristen des Agrardiesel- und Mehrfachantrags.
In einer anschaulichen Präsentation berichtete anschließend Ruppert Kiermeier über die geplante Neuansiedelung der RHG Ostbayern GmbH in der Gemeinde Oberschneiding. Die bisherige Standorte Pilsting, Altenbuch sowie Hafen Sand werden im Rahmen der Umstrukturierung geschlossen. Das große Grundstück im Industriegebiet eigne sich hervorragend für den neuen Standort. Außerdem sei Oberschneiding logistisch genau in der Mitte der bisherigen Standorte und auch die Verkehrsanbindung sei optimal. Die RHG Ostbayern GmbH starte noch im ersten Halbjahr 2024 mit dem Baubeginn und einem Investitionsvolumen von ca. 14 Millionen. Neben einer großen Getreideannahme und einem Futtermittel-, Dünger- u. Pflanzenschutzlager wird auch ein Nahversorgermarkt mit 300 m² entstehen. Die Fertigstellung ist zum Sommer 2025 geplant.
Text und Bild: Claudia Anzinger