Europa heute im Krieg – Volkstrauertag in Würde begangen

Am Vorabend des Volkstrauertages gedachte die Pfarrei Reißing der Gefallenen und Vermissten der beiden Weltkriege, aber auch der Kriegs.-und Gewaltopfer dieser Tage. Im Anschluss an den Gedenkgottesdienst, zelebriert von Pfarrer Dr. Peter Maier und Diakon Johann Hoffmann fanden Gebete und Ansprachen am Ehrenmal statt.

Der Volkstrauertag, ein Gedenktag für die Gefallenen und Vermissten der beiden Weltkriege soll uns erinnern an das Leid das bis heute andauert, aber auch an die vielen unschuldigen Ukrainer und Russen, deren Leben der jetzige Krieg fordert und bereits gefordert hat. Darum sei es wichtig für den Frieden und die Freiheit zu beten, richtete  Pfarrer Peter Maier an die Gottesdienstbesucher.

Nach der Messfeier nahmen Bürgermeister Ewald Seifert, Stabshauptmann Huber und Oberfeldwebel Frau Ritter von der Pateneinheit des Lehr-und Ausbildungszentrums Einsatz des Sanitätsdienstes der Deutschen Bundeswehr (LAZE), Ehrengäste, der KuRV Reißing, die örtlichen Vereine sowie Pfarrgemeinde Aufstellung am Ehrenmal. Hier gedachte Pfarrer Dr. Peter Maier zunächst der vielen Opfer von Krieg und Gewalt bis in die heutige Zeit. An die unzähligen Gefallenen, Vermissten, an die Frauen die ihren Mann und an die vielen Kinder die ihren geliebten Vater verloren haben. Gemeinsam betete man dann für die vielen Toten und um den Erhalt des Friedens.

Wie in jedem Jahr zum Volkstrauertag, so sind wir auch heute am Kriegerdenkmal versammelt, um der Opfer der Weltkriege, und der in Auslandseinsätzen gefallenen Soldaten der Bundeswehr zu gedenken.

Aber anders als jedes Jahr befindet sich unser friedenverwöhntes Europa heute im Krieg, so Bürgermeister Ewald Seifert zu Beginn seiner Ansprache.

Frieden in Europa – das schien Vielen garantiert zu sein, die überwältigende Mehrheit von uns kennt nichts Anderes als Frieden. Und doch ist Europa plötzlich und unerwartet beteiligter Zeuge eines Krieges, Eines Krieges, bei dem es um die Verteidigung von Freiheit und Souveränität der Ukraine geht und damit verbunden um nichts Geringeres als die Sicherheit Europas.

Die unglaubliche Zahl von 65 Millionen Kriegsopfern hat sich seit dem Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine am 24 Februar vermutlich um weit über 100.000 erhöht.

Wir sind in Gedanken und Dankbarkeit bei allen Ukrainerinnen und Ukrainer, die nichts anderes tun, als tapfer und unter Einsatz ihres Lebens ihre Heimat zu verteidigen und sich der Wahnvorstellung eines russischen Präsidenten in den Weg zu stellen. Sie verteidigen damit ein sehr schmales Stück Welt zwischen uns und Russland.

Erinnerungen wachhalten

Wir Europäer und besonders wir Deutsche stehen jetzt an einer Wegscheide. Wir werden durch den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine und auch durch das Verhalten Chinas zu Entscheidungen gezwungen, die lange verdrängt wurden oder nicht drängend erschienen, obwohl sie seit langem sind.

Stabshauptmann Huber sprach im Namen der Patenkompanie und sagte: Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges war Jahrzehnte lang wohl nur den Angehörigen der sogenannten „Kriegsgeneration“ aus eigenem Erleben völlig bewusst, welche Schrecken und welche Qualen die Menschen in dieser Zeit erleben und erdulden mussten und wie wichtig es ist, die Erinnerung daran wach zu halten um zu verhindern, dass sich jemals wieder ein Denken und Handeln in Europa ausbreitet, das so viel Leid, Hass, Brutalität, Tod und Verderben hervorbringt.

Spätestens aber mit dem Einmarsch der russischen Truppen in die Ukraine am 24. Februar und der damit verbundenen täglichen medialen Berichterstattung über Raketen- und Artillerieangriffe, Folter, Vergewaltigungen, Tod und Vertreibung, und mit den vielen weiteren Flüchtlingen, die auf unsere Dörfer und Städte verteilt wurden, die hier mit uns leben und arbeiten, mit unseren Kindern in den Kindergarten und in die Schule gehen und uns zum Teil von ihren schrecklichen Erlebnissen erzählen können, erhielten die Auswirkungen von Krieg und Terror für Viele in unserer Gesellschaft ein Gesicht. Als Zeichen der Verbundenheit und im Namen der Gemeinde Oberschneiding legte der Bürgermeister am Ehrenmal einen Kranz nieder. Während ein Trompetensolo durch Hubert Hillenbrand vom Gäubodenspielmannszug das Lied vom

Am Ehrenmal wurde eine eindrucksvolle und würdige Gedenkfeier abgehalten.
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