Am Mittwoch, den 18.09.2024, um 19.00 Uhr, fand im Gasthaus“ Hartl-Wirt“ in Lichting ein informativer und interessanter Vortrag zum Thema „Pilze in unserer Region“ statt. Organisiert vom Obst- und Gartenbauverein Reißing und gehalten vom Pilzkenner Christian Huber von der Pilzgruppe Dingolfing-Landau zog die Veranstaltung zahlreiche Pilzinteressierte des o. g. Vereins an.
Christian Huber, der sich seit vielen Jahren mit den Pilzen beschäftigt, gab in seinem Vortrag einen umfassenden Einblick in die faszinierende Welt der Pilze.
Zu Beginn erklärte der Referent, dass es in Bayern ca. 16.000 Großpilze gibt, von denen ca. 600 essbar, ca. 500 giftig und über 100 tödlich giftig und die Pilze in ein eigenes Reich, das der Funghi, eingeteilt sind.
Auch gab er Tipps für das Schwammerlsammeln. Pilzsammler stellen immer wieder die Frage, ob man Pilze abschneiden oder aus dem Boden drehen oder hebeln soll. Hier gilt die Regel, dass Pilze, die man eindeutig identifizieren kann, abgeschnitten werden dürfen, diejenigen Schwammerl, bei denen man sich unsicher ist, heraus gedreht oder –gehebelt werden sollen. Durch das Abschneiden gehen bei einigen Arten sehr wichtige Bestimmungsmerkmale verloren. Dies wär bei den tödlich giftigen Knollenblätterpilzen (hier die Knolle) fatal und lebensgefährlich. Für das Sammeln ist ein luftdurchlässiger Korb ideal, eine Plastiktüte nicht geeignet, denn diese fördert die Fäulnis der Pilze. Ein aktuelles Pilzbestimmungsbuch ist zu empfehlen, da in alten Pilzbüchern Arten noch als essbar gelten, die in neuen Büchern als giftig eingestuft sind (z. B. der Kahle Krempling).
Der Referent erklärte die wichtigsten Unterschiede zwischen essbaren und giftigen Pilzen und stellte anhand von anschaulichen Bildern die häufigsten Arten in den umliegenden Wäldern vor. Er wies auch auf den Schutz bedrohter Pilzarten hin und appellierte an die Verantwortung der Pilzsammler, nur in Maßen und Sachkenntnis zu sammeln.
Christian Huber sprach noch an, dass man in Bayern Pilze in ortsüblichem Umfang sammeln darf. In der Regel sind das ein bis zwei Kilo pro Person und Tag.
Auch auf die Radioaktivität ging Christian Huber ein. Er legte dar, dass im Landkreis Dingolfing-Landau alle beprobten Pilze weit unter der erlaubten Grenze (600 Becquerel/kg) lagen.
Zuletzt gab der Referent noch lebensnotwendige Hinweise. Er führte an, dass Schwammerlsucher kein Risiko und kein Experiment eingehen sollen, sondern nur Pilze mitnehmen sollen, die eindeutig erkannt werden. Bei Unsicherheit sollen Pilzkenner, -berater oder-sachverständige zu Rate gezogen werden. Diese kann man im Internet erfragen.
Im Falle einer möglichen Pilzvergiftung ist Eile geboten und es muss sofort unter der Notrufnummer 112 und der Nummer der Giftnotrufzentrale 089/19240 Hilfe geholt und sofort ein Krankenhaus aufgesucht werden. Auch sollen Erbrochenes und Pilzreste gesichert und weitere Betroffene verständigt werden.
Der Vortrag endete mit einer regen Fragerunde und die Veranstaltung wurde von den Teilnehmern durchwegs als positiv, sehr informativ und lehrreich bewertet.
Foto: Christian Huber (Referent) Ein Fichtensteinpilz